Diakonisches Werk im Kirchenkreis Wittenberg e.V. Begegnungsstätte für Obdachlose Suppenküche

„Vor über 18 Jahren wurde ich als Bauhilfsarbeiter arbeitslos und der Arbeitgeber konnte nicht zahlen. Da ich noch Alimente für meine Tochter zahlen mu…sste war das Geld knapp. Die Suppenküche half zum Überleben und setzte sich für einen Arbeitslosengeld - Vorschuss beim Arbeitsamt ein. Die sozialpädagogische Beratung war empathisch, machte Mut und da ich wegen Geldmangel keine Familie mehr hatte waren die sozialen Kontakte auch Familienersatz.
Damals kostete ein Mittagessen eine D-Mark,- war und ist bis heute schmackhaft. Heute kochen die Frauen selber wie Hausmannskost.
Für meine Ehrenamtsarbeit über Entspannungsverfahren wie Gespräche mit dem Klientel und Vorträge stellte mir die Chefin eine Bestätigung als Nachweis aus. Solche schriftlichen Nachweise erhielt ich von der Evangelischen Akademie, dem Predigerseminar und der Leucorea als Außenstelle der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg. Beim Arbeitsamt als Aktivitätsnachweis vorgelegt erhielt ich eine dreijährige Umschulung zum Ergotherapeuten. Auch der damalige Arbeitsamtsdirektor und jetzige Ministerpräsident Dr. Haseloff nahm an den kostenlosen Weiterbildungen in Religionswissenschaft teil.
Als der damalige Ministerpräsident Prof. Dr. Böhmer in der Leucorea Geburtstag feierte holte das Klientel von der Suppenküche erlesene Abendessenplatten als Spende ab.
Die geselligen Höhepunkte waren z.B. eine Kutschfahrt zum Grillen in den Stadtwald, Besuch des Diakonie Bauerhofes in Rakith und eine Dampferfahrt auf der Elbe.
Als hohe Wertschätzung werte ich, das der Oberbürgermeister Naumann jährlich zur Weihnachtsfeier kam und das Gespräch mit dem Klientel suchte.
Als Behinderter fand ich trotz vieler Umschulungen und privater Weiterbildungen leider keine Arbeit. Die Ehrenamtsarbeit wurde freiwillig zum Ersatz. Heute bin ich Altersrentner und leider gehbehindert.

Peter Piatek
Ich nehme mir vor, das alte Klientel mal zu besuchen auch wenn das Treppensteigen schwerfällt.” Weiterlesen Text ausblenden