Kirchengemeinde St. Castor

„Die Stiftskirche St. Castor im Ortsteil Karden wurde ab 1183 auf den Fundamenten eines karolingischen Vorgängerbaus errichtet. Der imposante Bau wird …auch als „Moseldom“ bezeichnet und ist weithin sichtbar.

Namensgeber ist der Priester St. Castor, der aus Aquitanien (heute Frankreich) stammte und im 4. Jahrhundert in Karden lebte. Zusammen mit einigen Gefährten wirkte er in Karden, damals ein römisches Töpferdorf, als Pfarrer und Missionar.

In späteren Jahrhunderten entstand in Karden ein Kollegiatsstift. 1084 wird erstmals ein Kollegiatskapitel urkundlich erwähnt. Es handelte sich um ein Herrenstift mit bis zu 24 Kanonikern, die sich um die Seelsorge der Gegend kümmerten. Das Herrenstift wurde im Zuge der Säkularisation im Jahre 1802 aufgelöst. Aus der Stiftskirche wurde die Pfarrkirche der Pfarrei Karden.

Die Spuren des Stifts sind in Karden bis heute sichtbar. Im ehemaligen Stiftsbezirk um die Kirche herum finden sich viele historische Bauten, die im Zusammenhang mit dem Stift erbaut wurden. Es gibt auch ein Stiftsmuseum, das wir uns aus Zeitgründen nicht angeschaut haben. Zu bestimmten Zeiten finden Führungen durch den historischen Stiftsbezirk mit einem „Stiftsherrn“ statt.

Wir wohnten neben der Kirche, in einem der historischen Häuser. Was lag also näher, als uns die Kirche mit ihrer interessanten Geschichte anzuschauen.

Der Bau wurde in romanischem Stil begonnen. Spätere Bauabschnitte zeigen erste Einflüsse der Gotik. Als wir die Kirche betraten, wunderte ich mich, dass sie für einen „Dom“ relativ klein wirkte. Die Inneneinrichtung ist hell und freundlich. Sehenswert ist die Stumm-Orgel aus dem Jahr 1728, die hoch oben im Kirchenschiff thront. Einzelheiten finden sich auf den Bildern. Wer sich für die detaillierte Geschichte der Kirche interessiert, wird im Internet fündig.

Wir haben nicht herausbekommen, nach welchem Schema die Glocken der Kirche läuten. Wir wohnten ja nebenan. Manchmal wurden wir morgens um 07.00 Uhr durch Glockengeläut geweckt – und das im Urlaub. Nur nicht jeden Tag.

Einmal kamen wir abends gegen 22.00 h vom Essen zurück. Wir liefen über den neben der Kirche liegenden Lindenplatz zu unserem Domizil. In der Kirche orgelte es mächtig. Wir schauten überrascht zur Seite und sahen einen schwachen Lichtschein in der Kirche. Melodien, Tonleitern und einzelne Töne wurden gespielt. Um 22.30 h war Schluss. Also keine Moselgeister, die um Mitternacht im Dunkeln Schabernack in der Kirche treiben :-)
Am nächsten Tag sahen wir nachmittags ein Plakat vor der Eingangstür, das für ein Orgelkonzert um 17.00 Uhr warb. Das erklärte die Übungen am Abend zuvor.

Die Kirche ist täglich tagsüber geöffnet.” Weiterlesen Text ausblenden