Bahnhof Straubing

„Lmao wurde einfach von einer Taube angegriffen”

„16.11.2017

Wenn es eine Auszeichnung "Aufreger der Woche" gäbe, dann müsste dieser Bahnhof damit ausgezeichnet werden.

Auf dem Weg von Regen…sburg nach Straubing bekam ich in dem Nahverkehrszug Agilis zufällig mit, dass am Wochenende wegen Bauarbeiten an der Gleisanlage ab Straubing bis Plattling Schienenersatzverkehr mit Bussen organisiert ist.

Nunja, das kann man ja noch in Kauf nehmen, nützte dem jungen Mann im Rollstuhl aber nichts, denn auch der Bahnhof Straubing wird seit geraumer Zeit und noch für die voraussichtliche Dauer von ca. 2 Jahren umfänglich umgebaut und ist derzeit alles andere als barrierefrei.

Die Gleise sind nämlich ausschließlich über eine ca. 20 Meter hohe Behelfsbrücke erreichbar, ebenso das Verlassen des Bahnhofs. Das ist nichts für Menschen mit Höhenangst, Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind oder schweres Gepäck mit sich führen.

Der junge Mann musste also wieder zurück nach Regensburg fahren. Wie er seine weitere Reise in diese Richtung dann fortsetzte und sein Ziel erreichte, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.

Was der Einheimische weiß, erschließt sich dem in Sachen Tourismus Reisenden erst dann, wenn er den Nahverkehrszug verlassen hat, vor dem Aufgang der Behelfsbrücke steht und sämtliche Kräfte mobilisieren muss, um sein Gepäck erst die etwa 20 Meter hohe Behelfstreppe mit unzähligen Stufen hoch und auf der anderen Seite wieder runter bugsieren muss.
Es gibt weder einen Aufzug, noch wenigstens ein Kofferband. Da kamen dann auf mich und andere Reisende ungeahnte Anstrengungen zu.

Es wird zwar eine Hilfsperson seitens der DB AG eingesetzt, nur erschien diese erst, als ich die "Todesfalle" schon - glücklicher Weise - unversehrt überwunden hatte.
Ein einziger Helfer ist da einfach zu wenig für die zahlreichen Reisenden, die auf Hilfe angewiesen sind.

Mancher wird jetzt den Begriff "Todesfalle" für die Gerüstkonstruktion als übertrieben halten, er hat aber einen wahren Gehalt:
Eine 79 Jährige Seniorin, die bei einem Sturz auf der Treppe im September 2017 schwer verletzt wurde, ist inzwischen an den Folgen in einer Unfallklinik verstorben.

Hätte mir dies nicht erst die freundliche Taxifahrerin erzählt, die mich bei strömendem Regen zu meinem Hotel brachte und hätte ich dies bei Antritt meiner Reise gewusst, wäre ich wahrscheinlich doch lieber mit dem Pkw gefahren.

Nirgendwo wird auf Schildern auf die besondere Unfallgefahr hingewiesen oder die Möglichkeit geschaffen, eine Hilfsperson herbei zu rufen.

Ich möchte nicht wissen, welche Gefahren bei winterlicher Glätte hier lauern. Der Treppenbelang ist nicht gerade vertrauenserweckend.
Schon in nassem Zustand war mir beim Herabsteigen der Treppe mit meinem Koffer ziemlich mulmig, so dass ich sicherheitshalber Schritt für Schritt nahm, um keinen Sturz zu riskieren.

Es ist schon eine wirkliche Zumutung, was die Deutsche Bahn ihren Fahrgästen da bietet. Wer kann, sollte den Bahnhof derzeit unbedingt meiden!

"Senk you for treffeling wis Deutsch Bahn". :(” Weiterlesen Text ausblenden

„Nachdem man weiß wie es funktioniert”