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Anneliese52
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10.02.2025
golocal
„Die Talsperre Stollberg im gleichnamigen Ort, befindet sich unweit des Kreiskrankenhauses Stollberg, im Erzgebirge. Umgebung von zahlreichen Wanderweg…en und viel Natur, bietet sich eine Wanderung zur Talsperre geradezu an, vorallem wenn die Sonne strahlt und man wegen der Reinheit und Sauberkeit des Wassers bis fast auf den Grund blicken kann. Das Wasser selbst hat eine wunderschöne blaue Farbe, an der man sich kaum sattsehen kann. Es schimmert über Aquamarin- bis Türkisblau und Malachitgrün. Ein wahrer Traum und ein echtes Juwel.
Die zahlreichen Wanderwege in den Wäldern, die die Talsperre geradezu liebevoll einbetten, sind weniger gut bis gut begehbar. Mit Rollstuhl allerdings kaum bis gar nicht passierbar, mit Rollator und Kinderwagen durchaus, wenn man nicht allein unterwegs ist und Hilfe zur Seite hat.
Die Talsperre wird auch Talsperre Querenbach genannt. Sie dient ausschließlich der Trinkwasserversorgung und dem Hochwasserschutz, weshalb Baden und dergleichen verboten ist. Auch Campen ist nicht gestattet, nur Picknicken, Wandern und Radfahren. Das Begehen der Dammkrone ist ebenfalls nicht erlaubt. Dafür kann man den Rundwanderweg um die Talsperre nutzen, ein Wanderweg von ungefähr 4,5 km Länge. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei gering, und so kann man auch als betagter Mensch und selbst kleinere Kinder, den Wanderweg nutzen.
Der Baubeginn der Talsperre begann 1949 und erstreckte sich bis 1954. Im gleichen Jahr noch wurde sie in Betrieb genommen. Sie staut das Wasser des Querenbachs und anderen kleinen Bächen. Ihr Staudamm ist ein 330 Meter langer Erdschüttdamm. Über einen schön anzusehenden Entnahmeturm im Staubecken wird das Wasser an das Wasserwerk und den Querenbach abgegeben.
Die Talsperre Stollberg gehört mit einem Gesamtstauraum von 1,1 Millionen Kubikmetern zu den kleineren Stauanlagen Sachsens. Die Hochwasserschutzfunktion ist deshalb begrenzt, wodurch sie als Trinkwasserversorgung eher in Frage kommt. Stollberg und die umliegenden Ortschaften werden von ihr mit wichtigen Trinkwasser versorgt.
Direkt am Fuße des Staudamms befindet sich das Wasserwerk, wo das Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet wird. Neben dem Querenbach und einigen anderen kleinen, sehr sauberen Bächen fließt das Wasser über eine Sickerleitung in die Talsperre. Vorallem in heißen Sommern und niederschlagsarmen Jahren ist diese Talsperre ein unverzichtbarer Wasserlieferant. Die Sickerleitung selbst ist älter als die Talsperre selbst und diente beteits im 20. Jahrhundert zur Wasserversorgung. Mittlerweile sammelt die Sickerleitung das Wasser über viele Drainageleitungen und Schächte im Waldgebiet und leitet es in das Staubecken.
Die ohnehin sehr gute Wasserqualität im Staubecken wird außerdem zusätzlich durch ein kleines Teilbecken am südlichen Rand der Sperre aufgewertet. Hier wird das ständig zulaufende Wasser von natürlichen Ablagerungs- und Filterprozessen gereinigt.
Das außergewöhnliche klare Wasser habe ich schon angesprochen, was auch am Einzugsgebiet der Talsperre liegt. Die waldreiche Gegend und wenige Besiedlung sorgen für die ausgesprochene gute Qualität die man mit bloßem Auge erkennt. Algenentwicklung und Trübungen sind zu vernachlässigen und kommen nur in sehr heißen Sommern vor. Die Sichttiefe ist hervorragend bei einer Staubeckentiefe von 15 Metern. Es ist wirklich erstaunlich, wie tief man blicken kann!
Eine Wanderung ist zu jeder Jahreszeit empfehlenswert, wobei im Winter die Kälte am Wasser noch deutlich spürbarer ist und ich kam hier schon oft ins Frieren. Leider gibt es in unmittelbarer Nähe keinen Parkplatz, so, dass keine andere Möglichkeit besteht, zur Talsperre zu gelangen, als zu Fuß zu laufen oder mit dem Drahtesel ans Ziel zu kommen. Im Sommer blühen auf den Wiesen drumherum wunderschöne lila Campanula und im Spätsommer kann man von saftigen Brombeeren naschen. Gleich in der Nähe gibt es ein sehenswertes Feuchtbiotop, mit üppigen Pflanzenwuchs und einer vielseitigen Fauna, wie sie nur in Feuchtbiotopen vorkommt. Über eine Aussichtsplattform kann man das Biotop gut überschauen und den Libellen und Schmetterlingen zusehen.
Im Winter tummeln sich oft viele Gruppen von Wasservögel auf der Talsperre und auch Grau- und Silberreiher konnten wir hier schon beobachten, genauso wie die seltene Brautente. Über verschiedene Wanderwege, unter anderen dem Pohlischweg, gelangt man zu einem Rastplatz, bei dem man sich ausruhen und entspannen kann. Sitzplätze sind genügend vorhanden. Viele Schautafeln weisen über die Besonderheiten des Waldes hin und erklären die verschiedenen Holzarten, die man sich auch anschauen kann. Hier gibt es viel zu entdecken. Während es für Erwachsene voranging ein tolles Ausflugsziel ist, kann es für Kinder zu einem Erlebnistag werden, wo sie viel lernen. Proviant, ausreichend zu trinken, bequeme, der Jahreszeit entsprechende Kleidung und festes Schuhwerk sind zu empfehlen, wie bei jeder Wanderung auch. Dann steht einem Ausflug zur Talsperre Stollberg nichts mehr im Wege. Wenn man die Talsperre umrundet, sich das Feuchtgebiet ansieht und zum Rastplatz wandert, sollte man insgesamt 5 Stunden einplanen, wenn man sich Zeit für die Schönheit der Natur, die das Erzgebirge zu bieten hat, nehmen möchte.”
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