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Café "Die Bernsteinhexe" u. Kunst- u. Kulturschloss Pudagla

Eintrag gefunden unter: Cafés Pudagla
Schloßstr. 8
17429 Pudagla
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grubmard

, 14.03.2018 golocal

„Das 1270 erstmals erwähnte Dorf Pudagla liegt etwa im Zentrum der Ostseeinsel Usedom zwischen dem Achterwasser und dem Schmollensee, ca. 20 km südöstlich von Zinnowitz und 30 km nordöstlich von Anklam.

Das zweigeschossige Schloss mitten im Ort ist ein recht unscheinbarer Bau, an dem man ohne die Hinweisschilder glatt vorbeifahren würde. In den 1990er Jahren erinnerte das Gebäude mit seinem Grauputz an einen x-belieben Bau aus dem 20. Jahrhundert. Dabei hat das Haus eine jahrhundertealte Historie auf dem Buckel.

Zunächst gab es hier ein Kloster. 1307 verlegten die Prämonstratenser-Mönche ihr Kloster Grobe nahe der heutigen Stadt Usedom nach Pudagla. Durch zahlreiche Schenkungen wurde Pudagla das reichste regionale Kloster.
Die Reformation brachte das Ende fürs Kloster Pudagla. 1535 wurde es säkularisiert und die Mönche mussten das Kloster verlassen. Kloster und Klosterbesitz gingen an das Herzogtums Pommern-Wolgast über. Herzog Philipp I. (1515-1516 / 1531-1532 Herzog v. Pommern, seit 1532 Herzog v. Pommern-Wolgast) richtete im Kloster den Sitz des herzoglichen Amtmanns ein.

Im Jahr 1574 ließ Herzog Ernst Ludwig v. Pommerns-Wolgast (1545-1592 / reg. seit 1569) das Kloster abreißen und auf dem erhalten gebliebenen Kreuzgewölbekeller des Kloster das heutige Schloss als Witwensitz für seine Mutter Maria v. Sachsen (1515-1583) errichten.

Mit dem Tod von Herzog Philipp Julius (1584-1625 / reg. seit 1603) erlosch die Linie Pommern-Wolgast und das Herzogtum wurde wieder mit Pommern-Stettin zum Herzogtum Pommern vereinigt.
Im 30jährigen Krieg (1618-1648) schloss sich Pommern 1630 Schweden an und wurde von schwedischen Truppen besetzt.
Mit dem Tod des kinderlosen Herzogs Bogislaw XIV. (1580-1637 / seit 1620 Herzog von Pommern-Stettin, seit 1625 Herzog v. Pommern) erlosch das pommersche Herrschergeschlecht der Greifen.

Schloss Pudagla war in den Jahren 1647 und 1648 Sitz der schwedischen Gouverneure von Schwedisch-Pommern.
Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde das besetzte und herrscherlose Herzogtum zwischen dem Kurfürstentum Brandenburg (Hinterpommern) und dem Königreich Schweden (Vorpommern) aufgeteilt. Pudagla gehörte nun zu Schweden und das Schloss kam als Kammergut in den Besitz des schwedischen Grafen Johan Axelsson Oxenstierna (1611-1657).
Nach der Abdankung von Königin Christina v. Schweden (1636-1689 / reg. 1632-1654) sprach der schwedische Staat der Ex-Königin die Einkünfte Pommerns, also auch des Gutes Pudagla, als Unterhalt zu.

Schloss Pudagla blieb Sitz schwedischer Gouverneure und Amtmänner.

Im Großen Nordischen Krieg (1700-1721) verlor Schweden seinen Reichsteil Vorpommern 1720 an das Königreich Preußen und das Gut wurde Eigentum der preußischen Krone.

König Friedrich Wilhelm I. in Preußen (1688-1740 / reg. seit 1713) ließ in Pudagla eine königliche Domäne einrichten. Das Schloss war bis 1834 Sitz des preußischen Pächters und Amtmanns. Danach blieb das Schloss Sitz des Pächters/Besitzers des Landgutes Pudagla.

1935 machten die Nazis das Schloss zum Stammsitz des Landjahrlagers Pudagla. Landjahr war die Bezeichnung für eine „freiwillige“ Form des Arbeitseinsatzes in landwirtschaftlichen Betrieben im III. Reich.

Mit dem Aufbau der Heeresversuchsanstalt Peenemünde wurde die Insel Usedom ab 1936 zum größten Teil militärisches Sperrgebiet.
Nach der Bombardierung Peenemündes durch die Royal Air Force im August 1943 wurde die Abteilung des Ingenieurs Helmut Hölzer (Hoelzer) (1912-1996) nach Pudagla ausgelagert.
Hölzer entwickelte für die Steuerung der Rakete A4 (V2) einen „Mischgerät“ genannten Analogcomputer: das Kurs- und Fernsteuerungssystem. Dieses System war von 1943 bis 1945 im Schlosskeller aufgebaut, wurde vor der heranrückenden Roten Armee nach Süddeutschland evakuiert, wo es von der US-Army erbeutet und in die USA gebracht wurde. Hölzer entwickelte später in den USA das Steuerungssystem für das Apollo-Raketenprogramm der NASA.

Bei den Kämpfen am Ende des 2. Weltkriegs wurden Schloss und Gut 1945 z.T. erheblich beschädigt.
Nach Kriegende setzte die Gemeinde das Schloss zunächst provisorisch instand. Es wurde als Unterkunft für Kriegsflüchtlinge und Heimatvertriebene genutzt.

Später zog die Gemeindeverwaltung ins Schloss. Andere Räume wurden als Wohnungen genutzt. Außerdem wurde bereits zu DDR-Zeiten die Dorfgaststätte und später ein Restaurant eingerichtet. Weiterhin fanden hier kulturelle Veranstaltungen statt.

Ab 1991 erfolgt eine umfangreiche Restaurierung und Sanierung des Schlosses. Ziel ist vor allem der Erhalt der Gewölbekeller aus Klosterzeiten und den früheren architektonischen Zustand wiederherzustellen.

Auch heute gibt es mit dem Café „Zur Bernsteinhexe“ eine saisonal geöffnete gastronomische Einrichtung. Außerdem finden kulturelle Veranstaltungen statt.

Durch die lange Fremdnutzung hat sich von der Ausstattung des Schlosses aus den vergangenen Jahrhunderten nichts erhalten. Auch äußerlich ist das Gebäude schmucklos. Lediglich ein halbrundes Türmchen an einer Ecke und ein viereckiger Turm mit Turmhaube auf der Hofseite lassen vermuten, dass es sich nicht um einen neuzeitlichen Bau handelt.
Vermutlich war das Schloss ursprünglich ein unverputzter roter Backsteinbau, denn den Grauputz hat man zum größten Teil in den letzten Jahren abgeschlagen.
Der Hof des Schlosskomplexes wird gewerblich genutzt und ist dementsprechend optisch nicht ansprechend.

Ein kunsthistorisches Detail hat das Schloss Pudagla aber dann doch zu bieten. Über dem Haupttor auf der Straßenseite hat sich großes Wappen der Herzöge von Pommern erhalten, eines der wenigen, dass sich in den Jahrhunderten seit Erlöschen des Greifen-Geschlechts und Jahrhundertelanger Fremdherrschaft im einstigen Herzogtum erhalten hat.

Fazit: Eigentlich unattraktiver Bau, der erst mit Wissen um die Geschichte interessant wird.
Am und vorm Schloss gibt es Informationstafeln.
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