„Weil der Dumont - Reiseführer - den man für die 16,90 EUR , die er gekostet hat, übrigens in die Tonne treten kann, weil er absolut nicht mehr aktuell… ist - diese Landgaststätte als besonders preiswert und gut anpries, beschlossen wir, als wir in der Umgegend waren, dort einmal einzukehren. Und tatsächlich - es gibt sie.
Da ich meinem Schatz noch eine Entdeckung zeigen wollte, fuhren wir zunächst von Pockau in Richtung Freiberg, bogen nach ca. 4 km im Ortsteil Forchheim rechter Hand , um durch ein idyllisches Tal zu fahren, in dem die blumengeschmückten Häuschen so verstreut stehen, als habe ein Riese sie aus einem geplatzten Sack verloren. Nach einem scharfen Rechtsschwenk der Straße bergan passierten wir die George - Bähr - Kirche (übrigens meine Entdeckung ) und gelangten hinter dem Ortsausgang auf eine Hochebene mit Wiesen und Feldern.
Dort fanden wir schon ein erstes Hinweisschild Die Abendsonne zauberte goldene Getreidefelder, die sich gegen den blauen Himmel absetzten. Nach ca. 2 km sahen wir auf der linken Straße ein Hinweisschild, bogen links in einen Weg ein und standen plötzlich vor einem Wohnhaus, umgeben mit einem riesigen Garten, welcher wiederum in mitten von Feldern und Wiesen liegt.Weiter hinten auf dem Grundstück bellte ein Hund und kündigte uns auf diese Art und Weise als Besucher an. Eine zutrauliche Katze kam sofort zu uns gelaufen.Wie eine herkömmliche Gaststätte sah das nicht aus. Haus und Grundstück machen aber einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck. Allein der Kasten mit der Speisenkarte vor dem Zugang weist auf Gastronomie hin.
Ein Blick auf die Karte im Kasten vor dem Grundstück ergab zwar, dass das Preisniveau sich dann doch an den örtlichen Gegebenheiten orientiert und die Auswahl guter Hausmannskost von Bockwurst bis zum Schnitzel recht klein ist, aber das Angebot nach unserem "Zahn".
Wir nahmen an einer der beiden Sitzgelegenheiten im Garten auf der Wiese in der Nähe des Zugangs zu einer kleinen Gaststube Platz . Viele Gäste werden hier offenbar nicht erwartet. Kurz nachdem wir Platz genommen hatten,erschien auch schon der Wirt, welcher uns freundlich begrüßte, die Speisekarte reichte und nach den Getränkewünschen fragte. Da es schon nach der Kaffeezeit war und zu spät für frisch gebrühten Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, hatten wir Abendbrotapetit - also auf eine deftige "Kleinigkeit".Ein gut gezapftes Bier braucht 7 Minuten und so lange brauchte es, bis wir einen kühlen Schoppen Schwarzbier und eine Zitronenlimo vor uns stehen hatten.
Herr Nike hatte nach der reichlichen Portion seines Mittagessens nur kleinen Hunger und bestellte daher nur eine kleine Portion Bauernfrühstück, ich einen "strammen Max". Es dauerte geraume Zeit bis das Essen kam, der aus der Küche herüber wabernde Duft lies schon mal das Wasser im Mund zusammen laufen.
Serviert wurde gute, ehrliche Hausmannskost in reichlicher Portion. Selbst die kleine Portion Bauernfrühstück für 5,50 EUR war schon recht groß und zünftig, wie groß mag dann erst die normale Portion sein? Auch der stramme Max für 6,40 EUR füllte den Teller gut aus.Beides schmeckte übrigens richtig klasse - wie bei Muttern !Wir genossen die ländliche Ruhe und die letzten wärmenden Sonnenstrahlen am Abend und fühlten uns in Bleuls gemütlichem Garten wie zu Hause. Die Zeche fiel mit um die 15 EUR moderat aus - das große Schwarzbier kostete 2,40 EUR und die Limo 1,30 EUR.
Zufrieden und entspannt begaben wir uns auf den Heimweg zu unserer Unterkunft. Das war wieder einmal ein angenehmer Abschluss eines schönen gemeinsamen Tages.
Wer Ruhe und Beschaulichkeit in ländlicher Umgebung sucht, statt sehen und gesehen werden, dem ist Bleuls Garten zu empfehlen.
Es wird auch eine Pension betrieben, die ich aber leider nicht beurteilen kann.”
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