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Seebrücke Heringsdorf

Eintrag gefunden unter: Tourismus Ostseebad Heringsdorf
Strandpromenade 1
17424 Ostseebad Heringsdorf
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Robitobi

, 19.12.2021 Opendi

„Huhu ☺
Machen öfters im Jahr Urlaub in Heringsdorf und finden im W.-Store immer etwas für uns.
Das ...mehr

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Robitobi

, 19.12.2021 Opendi

„Huhu ☺
Machen öfters im Jahr Urlaub in Heringsdorf und finden im W.-Store immer etwas für uns.
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FalkdS

, 02.10.2016 golocal

„Sie reicht weit in die Ostsee, am weitesten von allen hier auf Usedom.
Mit ihrem mittig gelegenem Kioskaufbau, auf halben Weg zur Spitze und mitten auf dem Weg ist sie schon wieder etwas Besonderes. Da gibt es Klamotten, Schuhe und Andenken.
Der Weg auf der Seenbrücke wird von einer Glaswand geteilt (in der Länge!!!).
Den Rest bekommt ihr selbst raus, wenn ihr her fahrt.
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Detlef D.

, 25.04.2016 Yelp

„Von den drei Kaiserbädern die schönste Brücke! Vorne ein paar Geschäfte (üblicher Touri-Kram), dann hinten das (italienische) Restaurant ...mehr

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demayemi ges. geschützt

, 11.09.2015 golocal

„Auch wenn ich am anderen Ende unserer Republik lebe, darf ich mich mit Fug und Recht als ‚Insider‘ dieser location bezeichnen. Und das geht so:

Vor mittlerweile 16 Jahren wurden wir von einer Kusine meiner Angetrauten eingeladen, ein Wochenende in Heringsdorf zu verbringen, da wir ohnehin gerade bei Schwiegermama in Zeuthen bei Berlin urlaubten. Marita hatte '78 von Hoyerswerda dorthin geheiratet und war bis zur Wende dort Hausmeisterin (de facto Putzfee, auch Raumkosmetikerin genannt) in diversen alten Villen, die in einem VE-Erholungs- und Kurbetrieb zusammengefasst waren. Dieser wurde zur Wende abgewickelt und die Immobilien wieder den Erben der ursprünglichen Besitzer übereignet, alten Berliner Adelsgeschlechtern, Bankern und Großkaufleuten aus Pickelhelmkaisers Zeiten. Der Name 'Delbrück' ist in meinem Gedächtnis hängen geblieben.

Ach übrigens, um es gleich vorab festzustellen, den Beitrag schreibe ich ausschließlich aus der mittlerweile 15-jährigen Erinnerung, hier ist nix gegoogelt, das überlasse ich dem ggf interessierten Leser. Erst gegen Mitte des Beitrages hab ich ein bisschen google-geeartht, um mein etwas angestaubtes Wissen zu aktualisieren und am Ende musste ich sogar homepages abklappern, um dem Leser ein paar Bildchen vorführen zu können.

Zurück zum Geldadel:

Man glaubt es nicht, die historischen Eigner ließen die vom sozialistischen Raubbau arg verschlissenen Baulichkeiten restaurieren, um sie renoviert wieder dem Urlaubs- und Kurbetrieb zuzuführen. In diesen Zeitraum fiel auch der Neubau der Seebrücke, der sich langfristig durch den Betrieb von Ferienwohnungen mit gehobenem Komfort (und natürlich auch Mietpreis) bezahlt machen sollte.

Es wurde eine Dachgesellschaft mit Sitz in Berlin gegründet, eine Nachfolgerin des ehemaligen VEB, und vor Ort das lokale Management ausgeschrieben. Marita, gelernte Kontoristin, bewarb sich und kriegte die Krone des lokalen 'Vice-President' aufgesetzt. Die Seebrücke wurde fertig, von Maritas Dachgesellschaft aufgekauft und der Verwaltung durch sie zugeschlagen. Der dreistöckige landseitige Anbau benötigte zumindest Teilzeitbetreuung durch einen technisch nicht ganz unbegabten Hausknecht. Maritas Göttergatte Volker, gelernter Küchenmeister, kündigte seinen Stressjob und übernahm Seebrücke, Anbau und die Villen besagter Dachgesellschaft als Vollzeit-Hausmeister.

Dies war die Struktur, in die wir im August '99 hineingeplatzt wurden.

Zunächst hielt ich auf der Fahrt dorthin die Augen offen, der größte Teil war ja noch auf einer Landstraße zurückzulegen, die keine Überschallgeschwindigkeit erlaubte. Ich war sehr angetan von der landschaftlichen Schönheit der Müritz und merkte mir das für später vor. Es gab noch eine Schönheit, und die nicht nur in meinen Augen: Uns beiden, meiner Gattin und mir, fielen die prächtigen Mähnen der jungen Frauen und Mädchen in den Dörfern auf. Dies wurde so augenfällig, dass meine Gutste meinte, hier müsse es ein natürliches Vorkommen von Haarwuchsmittel geben, das die Leute unbewusst ständig einnehmen. Also Zufall war das keiner mehr, 8 von 10 Mädels mit buschig fülligen Pferdeschwänzen bis zu Taille MÜSSEN einem Haarfreak wie mir auffallen.

Das Durchqueren von Anklam brachte mir die Erkenntnis, dass es sich um die Heimatstadt Otto Lilienthals handelte, den ich als nunmehr ehemaliger Luftfahrer wie einen Halbgott verehre, zumal ich als Drachenflieger ja DIREKT in seine Fußstapfen getreten bin.
Ich habe zu Berliner Zeiten, als ich dort 1979 dort das Drachenfliegen erlernte, den 1:1 Nachbau seines verunglückten Gleiters im Technischen Museum in Berlin eingehend begutachtet und hätte die sehr ausgereifte Konstruktion mit wenig Aufwand WIRKLICH betriebssicher machen können, aber man ließ mich leider nicht. :-(

Beim Passieren der Brücke nach Usedom wurde mir ein wenig mulmig bewusst, dass ich jetzt genau genommen den festen Boden unter den Rädern verlasse und mich auf eine Sandbank begebe, denn mehr ist Usedom nicht, zumindest zum allergrößten Teil. Aber auch daran gewöhnt man sich, wenn auch erst nach Stunden. Jedenfalls noch nicht auf der topfebenen Strecke zwischen Usedom-Dorf und Ahlbeck zwischen Pfützen durch, die ja alle Grundwasserteiche waren. Immer wenn wir an einem solchen vorbeifuhren peilte ich durchs Seitenfenster die Höhendifferenz von der Wasseroberfläche zur Straße.
So hat halt jeder seine Neuröschen und ich hab zu viele 'Land unter' - Berichte von der Nordsee mitgekriegt. Endlich zeigten sich am Horizont ein paar Hügel, so 3 bis 5 Meter hoch, wir waren ‚gerettet‘, interessanterweise in Küstennähe, denn auf den Hügelchen lag zunächst Ahlbeck, naja und ein Stück westwärts dann, man glaubt es nicht, Heringsdorf City, damals nur aus ein paar Häusern, in erster Linie aus den schon erwähnten historischen Villen bestehend. Und einem riesigen Parkhaus, denn in ganz Heringsdorf war Parken generell verboten. Aha!

Jetzt muss ich gestehen, dass ich nun doch google-ge‘earth‘t habe, was aus dem Kaff von damals geworden ist. Du lieber Himmel, eine richtige Kleinstadt mit kompletter Tourismus-Infrastruktur. Damals dachte ich tatsächlich, dass die in Abständen von 2 Stunden verkehrende Eisenbahn eine Touristenschaukel sei. So kann man sich irren, die sehr modernen Garnituren in 'bayerischem' Weiß-Blau waren die offizielle Anbindung von Heringsdorf an das Netz der Deutschen Bahn AG.
Die eigentliche Touristenschaukel fuhr auf Gummirädern ‚puttputtputt‘ mit 25 km/h kreuz und quer durch die Straßen und hatte nur eine Haltestelle Start = Ziel, es gab nur eine Klasse: III-Hartholz, Nichtraucher. Obwohl es in den Abteilen arg zog, war immer voll besetzt, im Gegensatz zur DB-AG. Aber für die war Heringsdorf ja Endbahnhof, jedenfalls habe ich nie eine Zielbezeichnung ‚Swinoujscie‘ gesehen obwohl es auch dorthin einen Schienenstrang gab. Der stammte aber wohl noch aus dem 3. Reich, denn es war kein Bahnhof am Ende zu erkennen.
Man mag mich einen Chauvinisten nennen, ein ewig gestriger Deutschnationaler bin ich definitiv nicht, das könnte ich mir als halber Österreicher auch gar nicht leisten. Aber ich werde mir erlauben, diesen Klimperfingerbrecher ‚Swinemünde‘ zu nennen, wie er jahrhundertelang hieß, bevor ihn die Siegermacht UdSSR abgriff und den Polen im Gegenzug zu den annektierten deutschen Ostgebieten schenkte.Es würde mir auch nie einfallen, die Stadt Brixen in Südtirol ‚Bressanone‘ zu nennen, wie sie offiziell seit nunmehr fast 100 Jahren heißt. Es gibt Grenzen der Anpassungsfähigkeit

Meine Gutste war 1995 zur Eröffnung der Brücke schon mal hier gewesen. Die frischgebackene Chefin, also Marita, hatte den Auftrag, ein rauschendes Fest auszurichten, anbei Liste der Geladenen. Die gute Seele stieß sich nicht an den klingenden Namen, wahrscheinlich sagten sie ihr gar nichts, sie plante das Großereignis wie ihr ganzes Leben lang jedes Betriebs- und Straßenfest: Catering? Was ist das? Gibt es das Wort auch in Deutsch? Nix da, Eigeninitiative war gefragt. Aber da sie bilanzieren konnte, war ihr klar, dass Volker und sie das nicht allein bewältigen würden. Also wurde die ganze Verwandtschaft deutschlandweit zusammengetrommelt. Marion erzählte auf unserer Fahrt von stundenlangem Brotschneiden. VON HAND !!!!! Um Himmels Willen, dafür gibt es elektrisch angetriebene Vorrichtungen, Schneidemaschinen genannt. Die kann man auch mieten!

Aber einen Vorteil hatte die damalige Sehnenscheidenentzündung: Sie wusste noch den Weg zu Maritas Bureau, wo wir uns rotzfrech unter ein Parkverbotsschild stellten. Dies hatte sofortige Wirkung: Aus dem Haus stürzte eine Frau in mittleren Jahren auf uns zu, stellte sich als Cousine Marita heraus, die uns dringend bat, unser Gepäck schnell auszuladen und dann das Fahrzeug ins Parkhaus zu bringen. Dieses konnte sie mir mit dem Finger schräg nach oben zeigen, es war das bei weitem höchste Gebäude von Heringsdorf. Sie drückte mir einen Dauerparkschein in die Hand und einen kleinen Funksender. Nanu? An der Einfahrt zum Parkhaus sah ich mich vor einem schweren Gittertor, das glücklicherweise auf einen Funkimpuls hin wie ein mittelalterliches Fallgatter hochgezogen wurde. Die abwärts gerichteten Spitzen sahen nicht sehr freundlich aus. Gleich dahinter kam die übliche Sperrmaßnahme aller Parkhäuser in Deutschland, der Parkschein wurde akzeptiert usw. Beim Abendessen, Volker hatte gekocht und zeigte uns, was ein Küchenmeister aus einer simplen Spaghettisoße machen kann, erfuhr ich dann den Zweck der festungsartig abgeschotteten Einfahrt ins Parkhaus. Aber darauf komme ich später zurück.

Maritas Büro war in der ehemaligen Remise einer auch ehemals hochherrschaftlichen Villa untergebracht, sie residierte einsam und allein in einer Halle, die einst 3 Stellwagen oder aber Automobilen Platz bot. Die ehemalige Unterkunft für die damaligen ökologisch nachhaltigen Zugmaschinen war wegen der erforderlichen Entsorgungsstruktur für flüssige Abfälle in einem weiteren Anbau installiert. Sie, Volker und die beiden halbwüchsigen Söhne wohnten in der Etage darüber, wo die ehemaligen Gesindezimmer zu einer riesigen Durchgangswohnung zusammengefasst waren, deren Mietpreis als Lohnanteil in Maritas Arbeitsvertrag festgeschrieben war. Wir wurden in einem der Zimmer untergebracht, dann begaben wir uns auf Expedition.

Unser erstes Ziel war, wen wundert‘s, das damals zweitgrößte Bauwerk Heringsdorfs: Die Seebrücke.

Meine Angetraute staunte, was in den 4 Jahren seit der offiziellen Einweihung alles entstanden war, nämlich das ganze freundliche und dem Auge gefällige Drumrum, das einen reinen Stahlbau erst auch in weiblichen Augen attraktiv macht. Für mich als Ingenieur hatte schon die Skelettarchitektur ihre Faszination, dennoch nahm als erstes ein ‚Kinkerlitzchen‘ mein Auge gefangen: Eine tonnenschwere Kugel aus rostrotem Marmor, die sich majestätisch in ihrem Wasserbett wälzte, und zwar genialerweise nicht gleichmäßig, sondern scheinbar chaotisch immer wieder die Drehrichtung wechselnd. Volker erklärte mir, dass genau DIES die eigentliche Leistung des Bildhauers ausgemacht habe, nämlich die Kugel auf tausendstel Millimeter genau SO UNRUND zu gestalten, dass sie nicht steckenblieb, aber in ihrer Drehung ausreichend irritiert wurde, um die Richtung zu ändern. Mir wurde ganz anders, als ich an die bei dem gerade noch nicht Knirsch-‚Unfall‘ auftretenden Präzessions- und Nutationskräfte dachte, die wohl in Tonnenmeter zu bemessen waren. Ganz schöner Stress für den hauchdünnen Wasserfilm, der die Kugel trug.

Die Lady hatte dafür nur wenig Interesse, aber dann doch wenigstens für die vielen Blümelein drumherum. Ist ja auch eher ladylike als die Manifestation von Massenträgheit im Megagrammbereich.

Dass der direkte Weg auf die Brücke selbst durch eine überdachte Ladenpassage führt, ist im Hinblick auf die bestimmt noch rückständige Finanzierung eine marktpolitisch gängige Maßnahme, die sich sogar Discounter zu Eigen machen. Aber dass den Pächtern der Ladenlokale nichts Exklusiveres anzubieten einfällt als was man in jedem Drogeriemarkt für den halben Preis kriegt, ist schon verwunderlich. Denn ich kenne die Größenordnung der Pacht, die sie an den Hausherrn von ihrem Gewinn abführen müssen: Eine gute Bekannte von mir, die in der Bahnhofsarkade in Lindau, also eine 1A-Adresse, einen kleinen Tabak-Spezialitätenladen führte und gut zurechtkam, musste ganz plötzlich dichtmachen, weil der Hausherr, die Sparkasse Lindau, die Pacht von 2800 DM auf 4500 DM monatlich erhöhte. DAS trug der Laden bei aller Bescheidenheit der fleißigen Inhaberin nicht mehr. Das war 1986.

Die Ladenpassage der Seebrücke wird durch das Glasdach sehr gut erhellt und auf halber Höhe verläuft eine Balustrade, die der Zugang zu den Ferienwohnungen in der oberen Etage waren. Diese Gangway ist allerdings nur für Mieter und Inhaber eines Hauptschlüssels über 4 Wendeltreppen zugänglich. Auf die Wohnungen komme ich noch im Einzelnen zurück. Am gegenüberliegenden Ende geht es auf die eigentliche Seebrücke hinaus, die mich nicht besonders erregte, denn als Bodenseegeborener kenne ich eine Vielzahl solcher Landungsbrücken für die Weiße Flotte und die alle nehmen sich groß nichts. Auch die Brücken am Bodensee müssen sturmfest konstruiert und gebaut sein, erstens kennt der See Föhnstürme bis 12 bft mit dazu passendem Seegang (4 m), und wenn jetzt noch ein etwas antikes Linienschiff mit Einzelschraube und Ruderblatt fahrplanmäßig anlanden will, dann rumpelt es meistens recht ordentlich im Gebälk. Dennoch steht die über 100 Jahre alte Landungsbrücke meines Geburtsortes Nonnenhorn auf ihren Hartholzpfeilern wie vor einem Jahr erbaut.

Damals war die Mittelplattform noch nicht überbaut und es gab dort einen großen provisorischen Bonbon-Verkaufsstand, wie ihn sicherlich fast jeder kennt. Man bedient sich selbst, die Tüte kommt auf die Waage, man ist überrascht, was das bisschen Zuckerwerk wiegt, zahlt und verteilt das Erstandene an die quengelnde Kinderschar. Abends und bis Mitternacht war dieser Verkaufsstand so hell erleuchtet, dass man noch in geraumer Entfernung Zeitung lesen konnte. Angeberei, Verkaufsstrategie, weiß der Teufel. Beim Vorbeilaufen vernahm ich das unverkennbare Laufgeräusch eines unter Volllast arbeitenden Benzingenerators. Das kam mir seltsam für, Strom war doch auf der Brücke reichlich vorhanden und mittels Subzähler sicherlich wohlfeil. Ich fragte Volker.

Au weia, da gingen aber die Mundwinkel nach unten: Der Bonbonhändler war offenbar ein Stein des Anstoßes. Er habe etwa 2 Jahre nach der Eröffnung der Brücke ganz offiziell eine behördliche Betriebsgenehmigung beantragt und auch erhalten, samt täglichen Öffnungszeiten bis Mitternacht, also an das Gastronomierecht angelehnt. Er pachtete die Mittelplattform und beantragte einen Stromanschluss, um abends den Stand zu beleuchten. Er kriegte eine Versorgungseinheit für 6 Ampere, das sollte reichen. In der Nachsaison, als sich der Gästestrom etwas lichtete, begann er mit einer Lightshow, die bis Bansin zu sehen war, das Licht sollte wohl Käufer anziehen wie Motten.

Nun kamen die ersten Beschwerden von Kurgästen: Ein sehr wichtiger Aspekt des ‚Nachtlebens‘ von Heringsdorf für Senioren und solche, die es einmal werden wollen, nämlich romantische Abendspaziergänge auf der Brücke, dem Strand und auf der Strandpromenade würde nachhaltig gestört, ein Werbeversprechen der Kurverwaltung sei Talmi und man werde sich wohl in Ahlbeck oder Bansin umtun müssen oder ganz auf Rügen emigrieren. Die entsetzte Kurverwaltung übte Druck auf die Brücke aus. Volker kriegte die Anweisung, die Stromzufuhr zu unterbrechen, aber die nun fehlenden 1300 Watt dämpften die Scheinwerfer kaum, die installierte Lichtleistung lag bei ca. 5 Kilowatt, der mobile Generator schnurrte bereits fleißig.

Also kündigte die Brücke den Pachtvertrag und reichte zum Termin Räumungsklage ein. Aber der Mann kannte seine Rechte: Er widersprach sofort und als die Polizei mit dem Räumungsbefehl in der Hand auftauchte, präsentierte er eine einstweilige Verfügung, die die Räumung bis auf weiteres aussetzte. Und er stellte die Zahlungen der Pacht mit Hinweis auf das schwebende Verfahren ein. Es kam zu einer ganzen Kette von mündlichen Verhandlungen, die durch die Bank ausgingen wie das Hornberger Schießen, denn der geradezu geniale Rechtsbeistand des Mannes verstand es, die endgültige und natürlich vernichtende Urteilsverkündung langfristig zu verschleppen.

Wie das Ganze ausging, ist mir nicht bekannt, im Jahr darauf machten wir drei Wochen Urlaub auf der Seebrücke, da war der Typ immer noch da und sorgte dafür, dass sich die Heringe nicht im Dunkeln graulen mussten. Nunmehr weiß ich durch den Beitrag von @Nordland, dass die Mittelplattform umgebaut und überdacht wurde, Google-Earth bestätigt dies. Jetzt ist die Frage, ob der Bonbonhändler mittels Planierraupe durch die armdicke Reling in die Ostsee geschoben wurde oder ob er mittlerweile unter einem der 3 Dächer hoffentlich horrende Pacht zahlt.

Mittlerweile stand die Überlegung im Raum, ob wir nicht mal einen längeren Urlaub in Heringsdorf verbringen könnten, in Frage käme aber nur eine FW auf der Seebrücke selbst, umso mehr, nachdem uns Volker eine gerade leer stehende gezeigt hatte. Wir gingen Marita auf den Keks und sie schnürte uns für das Folgejahr 2000 ein erschwingliches 3-Wochen Paket in der Übergangssaison. Da ich damals keine Lust hatte, zu fotografieren und jetzt nicht im Internet klauen will nur um ein paar Punkte zu machen, hier die URL zu einer sehr hübsch gestalteten Homepage, die ein Wohnbeispiel zeigt:

http://www.kaiservillen.de/de/kaiservillen/seebruecke.php

Nun eine kleine Anekdote, ohne die geht es bei mir nicht: Im Folgejahr mussten wir ohne Zwischenübernachtung bei Schwiegermama durchfahren, 16 Stunden am Stück. Deshalb bedienten wir uns unseres rollenden Wohnzimmers, auch Familienschlachtschiff genannt, in Gestalt eines Jaguar XJ40 mit allem Komfort und zurück. Als wir diesen unter das zuvor schon erwähnte Parkverbotsschild stellten, kam wieder Marita herausgeschossen; „Seid ihr wahnsinnig geworden, mit einer solchen Kalesche hierher zu kommen. Jetzt muss ich mal sehen, ob ich noch ein Plätzchen im ‚Tresor‘ für euch habe.“ – Sie hatte, wir kriegten wieder ein Funkkistchen in die Hand gedrückt und den Weg gewiesen. Der ‚Tresor‘ stellte sich als atomschlagsichere Tiefgarage mit Panzertoren heraus. Die Straße dorthin bot zwischen halbmeterhohen Mauern nur eineinhalb PKWs Platz und in Abständen von je 5 Metern standen dicke Poller in der Straßenmitte, die sich auf das Funksignal hin für eine Minute versenkten und so überfahren werden konnten. Zurück im Büro die Frage von mir, WER hier nun wahnsinnig sei.

Die Erklärung war äußerst deprimierend, weil die Gefahr besteht, dass ein ganzes Volk als kriminell abgestempelt wird. Marita erklärte uns, dass seit dem Schengener Abkommen, als die Grenzabsperrungen nach Swinemünde abgebaut waren, die dortige Bevölkerung Zug um Zug ausgewechselt wurde, und zwar gegen Angehörige der Polen-Mafia. Und die würden allnächtlich zu Fuß in Deutschland ‚einreisen‘ wie die biblischen Heuschrecken ins antike Ägypten und dort entführen, was nicht niet und nagelfest war. Allnächtlich deshalb, weil tagsüber das zum Teil schwere Einbruchs- und Knackgerät zu sehr auffällt. Sie zeigte mir die Schlosskette, mit der ihr Großer sein Fahrrad um einen Laternenpfahl gewickelt hatte. Die mit einem schweren Bolzenschneider durchgeschnittene Kette ließen sie seltsamerweise liegen. Die sündteure Kette war laut Typenschild aus einer extrem harten Titanlegierung, die jede normale Schneide ruiniert hätte. Die polnischen Fahradhaie waren bestens ausgerüstet.

Dieser Umstand war hauptsächlich verantwortlich für das umfassende Parkverbot auf offener Straße in Heringsdorf und für die festungsartige Sicherung des Parkhauses. Aber für einen Wertgegenstand wie einen Jaguar hätte auch die nicht geholfen, die kriminelle Phantasie und Energie der Marodeure kannte kaum Grenzen, deshalb die Einweisung in den Bunker, in dem lauter Luxuskarossen standen. Die horrende Parkgebühr machte Marita uns zum Geschenk des Hauses, das würde sie schon irgendwo unterbringen.

Übrigens macht keine Diebstahlversicherung Deutschlands bezahlbare Angebote für zu versicherndes Eigentum in Usedom. Nachtigall, ick hör dir trapsen.

Um pauschalen Vorurteilen zu begegnen hier eine kleine Rehabilitation für die Einwohnerschaft von Swinemünde: Von der Balustrade vor unserer Wohnungstür auf der Seebrücke sahen wir hinab auf den kleinen Innenhof, von wo aus es auch ins Untergeschoss zu den ‚umsonschtigen‘ Toiletten ging und zum Eingang des kleinen, aber gut ausgerüsteten Kinos ging. Und in Volkers Reich, der technischen Infrastruktur der Seebrücke, aber nur mit Schlüssel zum Abliefern des Hausmüll.

Jeden Morgen kamen zwei junge Künstler auf alten klapprigen Fahrrädern und brachten ihr ‚Mobiliar‘ mit: Einen Rattanstuhl und eine leichte Staffelei mit fest installiertem DIN A2 Rahmen. Sie brauchten keine Werbung, denn ihre Tätigkeit, leicht schmeichelhafte Brustbilder von ihren Modellen in Kreide auf Karton anzufertigen, zog ständig einen fast geschlossenen Ring von Zuschauern an und man konnte von oben sehen, wie hinter den Denkerstirnen der Familienvorstände die Rechenmaschine lief, ob ein oder mehrere der sehr hübschen Bilder die 40 Märker für Kohle beziehungsweise 50 DM für farbige Kreide wert sei. Auch ich verbrachte Stunden damit, die beiden polnischen Sympathieträger von meinem Logenplatz aus zu beobachten und ihr Werk nicht ganz inkompetent zu beurteilen. In mir hob das genetische Erbe meines Vaters das Haupt und sah sich die Show an. Er war sehr vielseitig, vom Bomberpiloten bis zum Hochalpinisten mit Hasselblad war vieles dabei, aber bis zu seinem Tod 2006 griff er immer wieder zum Kohlestift um aus dem Gedächtnis ein besonders hübsches Mädchen zu verewigen.

Letztlich investierte auch ich in Summe 200 Märker, um eine kleine Familiengalerie zu erstehen. Die Kinder wurden um ein paar Jahre älter dargestellt, meine Gattin sehr zu ihrem Vorteil mindestens 10 Jahre jünger und ich wurde laut ihrer Aussage in einem Jahr angesiedelt, als ich meinen kurzen Vollbart aus dem Jahr 1988 noch gar nicht trug. Also daneben geschummelt, junger Mann.
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reikje.wandenmaas

, 08.04.2014 golocal

„Die Seebrücke und der Strand sind absolut empfehlenswert. Der herrliche Sandstrand in Heringsdorf, gefällt mir sehr. Ich war sehr begeistert von der Größe der Seebrücke.Weiterlesen Text ausblenden

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jasmin.eckmann

, 24.03.2014 golocal

„Toller Strand-perfekt für Familieurlaub und die Seebrücke ist sowieso empfehlenswert.
Heringsdorf immer wieder gern!

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der Charlottenburger

, 10.03.2014 golocal

„Übernahme aus einem anderen Portal:
Diese Seebrücke ist anders als andere. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Für mich sind die Besonderheiten unsinnig. 1. Sie ist überdacht. Der Sinn erschließt sich mir gar nicht.
2. Es gibt eine kleine Ladenpassage. Muss ich mir hier Jeans oder Schuhe kaufen, die ich überall bekommen kann?
3. Ein vieleckiges italienisches Restaurant am Ende der Seebrücke, vor der eine venezianische Gondel steht. Sehr inseltypisch. Dafür ist der Ausblick auf den Strand einfach super. Das hat mich für den Rest entschädigt.
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Nordland

, 09.05.2013 golocal

„Erbaut 1995, längste Seebrücke Kontinental Europas ( 508m ). Umbau der Mittelplattform 2010. Ich habe dort sehr viele schöne Stunden verbracht . Etwas störend ist, das die Toiletten in dem Restaurant der Brücke bei Benutzung extra bezahlt werden müssen.Weiterlesen Text ausblenden

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Bastian G.

, 17.07.2011 Yelp

„Beeindruckend und majestätisch ragt die Seebrücke Heringsdorf weit in die See hinaus.
Im Sommer finden diverse Veranstaltungen auf der ...mehr

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Meli R.

, 16.06.2011 Yelp

„Eine tolle Brücke, die mitten hinaus auf die Ostsee führt! Hab hier ganz viele tolle Fotos geschossen :-)


Man hat auf der Seebrücke gute ...mehr

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