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Kulturbeauftragte
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04.08.2023
golocal
„Bei einem Streifzug durch die Innenstadt von Neuss ist es notwendig geworden, dass ich ein Stück unter einem Überbau laufen musste, weil es witterungs…bedingt nicht anders ging. Trotz, dass ich schon öfter mich dort aufhielt, ist mir bisher diese Tafel dort nicht aufgefallen. Die kryptische Bezeichnung, die sich hier im Namen verbirgt, ist zugleich ein Verweis auf die Historie des Ortes als auch, was ich selbst nachschlagen musste, ein Fachbegriff für eine Infotafel wie diese! Gemeint ist die zeitliche Abfolge der Ereignisse, die damit verbunden waren. In dem Fall handelt es sich um den Rathaus. Selbstverständlich nicht um den Neubau, der seit den 1950-er Jahren zu sehen ist, sondern jenen, in dem vor Jahrhunderten agiert wurde!
Zu lesen ist dort: "INVISITIA ET PLATATE DOMUS EXSTRUCTA RESURGIT QUAM VIS ET EVROR INSOLITI DESTRUXVERAT": Leider verfüge ich nicht über die nötigen Leiteinkenntnisse, um dieses Zitatt aufzulösen. Hinzu kommt, wenn man sich das ganze auf einem meiner Fotos anschaut, stellt man fest, dass einige der Zeichen noch zusätzlich hervorgehoben worden sind, sodass ich mich auf das was darunter zu lesen ist, verlassen muss... dennoch ist es ein verschlüsselter Verweis auf ein Datum, das hierbei eine große Rolle gespielt hatte.
Wie ich schon einmal geschrieben habe, auch wenn die Pilgerströme irgendwann "versiegt" sind, besitzt Neuss bis heute eine Jahrhundertelange Geschichte, die hoch gahalten wird. Da meine ich nicht die Römerzeit, sondern als es wirtschaftlich zum mächem Verbund der Hanse gehört hatte! Manchmal erstaunt es mich selbst, welche Bedeutung solche (heute kleinen Städte) gahabt hatten.
Der bereits erwähnte Text bezieht sich auf den Wiederaufbau des Rathauses im Jahre 1635, nachdem der erste im Jahre 1586 durch einen Stadtbrandt zerstört worden war. Auf alten Aufnahmen vor dem 2. Weltkrieg kann man sehen, dass es ein wirklicher Blickfang gewesen war: kein Laubgang aber dafür ein Prunkgiebel mit Türmchen und das ganze streng geometrisch. Auch, wenn die Darstellung stark vereinfacht auf der Tafel angedeutet wurde, kann man dort diese erwähnten Datails schon erkennen.
Die weitere Geschichte ist weitgehend bekannt: in den letzten Monaten des 2. Weltkriegs das Gebiet stark umkämpft gewesen ist, war das Ende des einstigen Verwaltungsbaus schon besiegelt: ernut am Silvestertag (31.12) 1944 versank es in Schutt und Asche. Der Wiederaufbau erfolgte aber erst (wie es sich jetzt präsentiert) in den Jahren 1950-54.
So heißt es zwei mal durch ein tückisches Feuer zerstört dennoch auf Recht und Erfurcht gegrünet erhebt sich erneut das neue Haus. Damit wird ein Bogen zwischen den unterschiedlichen Zeitsträngen der (Bau)Geschichte. Es ist naheliegend, dass die Tafel anläßlich der Neueröffnung im Jahr 1954 enthüllt worden ist. Das ist aber eine Spekulation, die ich nicht weiter belegen kann. Es ist ein Fenster in die Vergangenheit, die so weit und dennoch nicht fern zu dem Zeitpunkt gewesen ist, wenn man bedenkt, dass die Zerstörung 10 Jahre zuvor geschehen ist.
Erneut ein spannender Fund, der mich lange beschäftigt hatte, für die ich (erneut) nur wenige Anhaltspunkte erhalten habe. Schade, dass weder der Künstler, noch das genaue Herstellunszeitpunkt feststellbar ist! Aus dem Grund vergebe ich hier ebenfalls 4 Sterne.”
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