Pfleiderer AG Holzbe- und -verarbeitung

„Pfleiderer ? Das kenn ich doch.
Dachte ich, als mir dieser Name vor einiger Zeit in Sachen einer Materialbestellung unterkam. Das muss eine große Sp…edition sein...oder so.
"Oder so" trifft es eher, denn mit der Spedition lag ich zwar nicht völlig daneben, es gibt eine in Aalen.
Aber für die zu beschreibende Location dann doch falsch.

Die Firma Pfleiderer wurde 1894 als Holzhandel und Flößerei von Gustav Adolf Pfleiderer in Heilbronn am Neckar gegründet . Von dessen Söhnen fortgeführt gab es Erweiterungen, so ein Sägewerk in Neumarkt in der Oberpfalz und eine Papierfabrik in Teisnach im Bayrischen Wald.
1949 übernahm die 3. Pfleiderer-Generation das Geschäft, weiteres Wachstum inklusive, 1960 war das Unternehmen das größte deutsche Holzwerk. 10 Jahre später sind 1000 Mitarbeiter beschäftigt.

Ab 1973 Generation vier an der Spitze, und man wächst und wächst. Unternehmensbeteiligungen werden eingegangen, das Produktportfolio erweitert. Nicht nur Holz, auch Dämmstoffe, Türen und Fenster, Betonmasten und vieles andere für die Bauindustrie wichtige Materialien werden gefertigt. Inzwischen ist die Firma auch in den USA tätig - ein riesiger Absatzmarkt.
Ende der 1990er Jahre erwirtschaftete der Pfleiderer-Konzern weltweit rund drei Milliarden D-Mark Umsatz und beschäftigte 11.200 Mitarbeiter an 40 Standorten.
Das Unternehmen wurde von der Familie Pfleiderer an die Börse gebracht, man blieb Mehrheitsaktionär. In den folgenden 15 Jahren erfolgte nach und nach der Verkauf von Anteilen, damit schwand aber der Einfluß auf das Unternehmen, welches ab 2009 einen großen Finanzinvestor als Hauptaktionär bekam.

Das derart groß gewordene Unternehmen dennoch keinen Bestandsschutz haben , sollte sich mit der Immobilienkrise in den USA zeigen. Ganz vereinfacht gesagt: Der Zusammenbruch der dortigen Bauwirtschaft, somit Absturz der Verkaufszahlen für Baumaterial bei gleichzeitig vorhandenen Überkapazitäten führte Pfleiderer 2012 in die Insolvenz. Die Schulden betrugen mehr als eine Milliarde Euro, Pfleiderer wurde zu einem der größten Sanierungsfälle der jüngeren deutschen Vergangenheit.

Der komplette Untergang war es nicht. Beispielen wie Quelle, Schlecker oder Hertie, die völlig vom Markt verschwanden, musste man nicht folgen.
Erneut war es eine Investmentgesellschaft, die einsprang. Nun als polnische Holding unter dem Namen Pfleiderer Group in Breslau ansässig, versucht man, wieder Fuß zu fassen. Es sieht wohl nicht ganz schlecht aus, viele der ehemaligen Produktionsstandorte in Europa arbeiten wieder.

Auch das Werk in Neumarkt ist dabei und nun komme ich nach dieser überlangen Einleitung meiner Bewertung zum eigentlichen Inhalt.
Für die Neugestaltung einer Holzverkleidung wurde Material gebraucht. Der Tischler empfahl einen in Franken ansässigen Lieferanten und besorgte uns Materialproben.

Diese wurden uns direkt von der Firma Pfleiderer als Hersteller von Pressspanpaneelen zugeschickt. Völlig kostenlos und unverbindlich und faktisch im Handumdrehn.
Anhand der Proben konnten wir die wie echtes Holz wirkenden Oberflächen in verschiedenen Farben bzw. Maserungen an die Wand halten und so eine Entscheidung direkt am Einbauort treffen. Viel besser, als im Baumarkt zu schauen und zu Hause nicht mehr zu wissen, was eigentlich passen könnte.
Als die Entscheidung gefallen war, bestellte der ausführende Tischlerbetrieb das in Neumarkt produzierte Material, welches termingerecht an der Baustelle ankam.
Die Ausführung gelang ausgezeichnet, wir sind sehr zufrieden.” Weiterlesen Text ausblenden