Hippocampus

„Das Hippocampus (warum heißt es eigentlich so?!) ist so ein Schickimicki-Italiener in Bogenhausen, bei dem man nicht spontan einen Tisch reservieren k…ann à la "LA story" mit Steve Martin. Es gibt da eine herrliche Szene, in der er - um seiner neuen Gespielin (übrigens Sex-and-the-city Schreiberin Jessica Parker!) zu imponieren - einen Tisch in einem neuen Nobel-Restaurant reservieren will und der Ober sich halb tot lacht und fragt, welches "Jahr" er wohl meine.
Also: 1. reservieren (weit im voraus, versteht sich) und 2. einen Tisch reservieren, der nicht so eng am Nachbartisch steht, dass man die Gespräche über Stuhl-Störungen oder (unvermeidbare?) operative Eingriffe mit anhören muss, denn die Tische stehen wirklich verdammt nahe beineinander.... Welcher Tisch (wohl der einzige) bestellt werden sollte (da "tranquillo") verrate ich aus egoistischen Gründen nicht.
Der Service ist exzellent. Aufmerksam, unaufdringlich, freundlich, humorvoll.
Das Ambiente (einschließlich des mit mit langen Gartenkerzen beleuchteten Gartens zum Eingang hin) sehr romantisch und für einen Verführungs-Abend wie geschaffen.
Für Freunde von Hühnerleber, Jakobsmuscheln, Shrimps etc. ein Eldorado. Alle anderen müssen den "Gruß der Küche" zum Leidwesen des sehr bemühten Obers und gewiss auch des Chefkochs wieder zurückgehen lassen und auf Essbares hoffen. Dies kam in Form einer Scheibe Südtiroler Specks mit frischen Feigenscheibchen.
Die ausgehöhlte Entenkeule an Blattsalat mit Pinienkernen und die Consommé schmeckten als Antipasto prima. Die Tagliatelle mit pesto, Kartoffeln (!) und Pinienkernen waren ein Gedicht.
Das ausgelöste zarte Stubenküken sowie die "Guance di manzo" (Rinderbäckchen) waren zart und empfehlenswert.
Wer beim Mousse au chocolat auf dunkle Schokolade hofft, sollte lieber vorher nachfragen und sich dann vom - erneut - verzweifelten Ober einen Gegenvorschlag machen lassen, wenn er nicht auf weiße Schokolade steht... Es kam eine warme Schokoladentarte im Keramiktöpfchen frisch aus dem Ofen. Schmeckte hervorragend. Dazu ein macchiato.
Die Weinkarte kann sich sehen lassen.
Das Publikum ist gemischt, schätzungsweise Anfang 30 bis ? Keine Spur von Finanzkrise!
Der Laden ist in der Tat ab ca. 19.45 rappelvoll; daher unbedingt reservieren!
Aber Achtung: er liegt in unmittelbarer Nähe vom Acquarello! Auch ein Spitzenitaliener! Konkurrenz belebt ja das Geschäft...:o)
Ach ja, der Gault Millau vergibt immerhin 17 (!) Punkte!!!!!!
Guten Appetit!” Weiterlesen Text ausblenden