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Synagogen-Gemeinde Köln

Eintrag gefunden unter: Religiöse Gemeinschaften Köln
Rooeanhno4sf6trqs. 875140
9 85 0 026 97 4 iyovKitöksln, z5haNeus4t47tskwa3wdt-Süd
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Sir Thomas

, 20.10.2014 golocal

„Dies ist natürlich keine 'Bewertung' einer religiösen Gemeinschaft. Aber es soll hier schon um mehr gehen, als um golocale Kernbereiche wie den Synagogenbau an sich oder das darin untergebrachte koschere Restaurant, von dem im weiteren Verlauf die Rede sein wird.

Das Judentum bildet die Wurzel aller monotheistischen Weltreligionen und daher hat Papst Johannes Paul II seinerzeit sehr zu Recht von 'unseren älteren Brüdern und Schwestern' gesprochen. Als eher undogmatischer Vertreter des normalen Glaubens, womit selbstverständlich der Rheinische Katholizismus gemeint ist, bringe ich den jüdischen Kollegen seit jeher Respekt und Sympathie entgegen. Obwohl natürlich manches.... aber auch davon später mehr. Anlass dieses Beitrages ist eine kürzlich stattgefundene Sonder-Besichtigung der Jüdischen Synagoge an der Roonstraße, an der teilzunehmen ich das außerordentliche Vergnügen hatte.

Die jüdische Gemeinde zu Coellen ist erstmals im Jahre 321 n.Chr. urkundlich in Erscheinung getreten und damit die älteste nördlich der Alpen. Nach mehr als wechselvoller Geschichte incl. Pestpogrom von 1349, jahrhundertelangem Stadtverbot und der Katastrophe zur Zeit des Nationalsozialismus, der etwa 8.000 Gemeindemitglieder zum Opfer gefallen sind, ist man heute dank Zuwanderung aus der früheren Sowjetunion wieder auf Wachstumskurs.

Den derzeit etwa 5.000 Gemeindemitgliedern stehen neben der Hauptsynagoge noch weitere Begegnungsstätten, sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen für alle Altersgruppen zur Verfügung - man ist hier schon recht straff organsiert. Desweiteren umfasst das Angebot diverse Beratungsstellen, Clubs und - wenn es soweit ist - den jüdischen Friedhof im Ortsteil Bocklemünd. Die Gemeinde gehört der orthodoxen Stilrichtung an - was jedoch nicht zwingend besagt, dass alle Mitglieder und Gottesdienstbesucher ebenfalls orthodox sein müssen. Von der liberalen jüdischen Gemeinde in Köln-Riehl unterscheidet man sich hauptsächlich dadurch, dass Männer und Frauen in der Synagoge getrennt sind und letzteren keine liturgische Funktion zugebilligt wird.

Der besonders religöse Orthodoxe soll dreimal am Tag die Synagoge aufsuchen. Wobei es natürlich kurze Morgenandachten, aber auch dreistündig ausufernde Veranstaltungen gibt, während derer es durchaus lebhaft zugeht. Ganz Clevere erscheinen zehn Minuten vor Schluss in der Synagoge, um in den Genuss des anschließenden kostenlosen Imbisses zu gelangen.

Die Gemahlin ist von solchen Pflichten befreit, führt derweil freundlicherweise das Tagesgeschäft incl. Haushalt und Kinderbetreuung - und wird dafür mit besonders lobenden und ehrenden Danksagungen und Gebeten bedacht. Es versteht sich von selbst, dass die allmonatlich phasenweise rituell unreine orthodoxe Jüdin nie nicht aus der Tora liest. Diese geheiligte Schriftrolle enthält die fünf Bücher Mose und ist Quelle jüdischen Rechtsempfindens, der Ethik und - durchaus konkret - Leitfaden im Alltag.

Die insgesamt 613 dort genannten Ge- und Verbote mussten natürlich teilweise für die moderne Zeit umgedeutet werden. So schließt das Verbot, am Schabbat das Feuer zu entzünden für Strenggläubige die Nichtverwendung des zu mosaischer Zeit unbekannten Automobils ein. Denn dieses wird klassischerweise von einem Verbrennungsmotor angetrieben. Gleiches gilt für das Phänomen der Elektrizität - schade, liebe Prius-Fahrer. Man darf am geheiligten Wochentag keine elektrischen Schalter berühren. Aber auch strenggläubige Juden sind recht gewitzt und bedienen sich stattdessen elektrischer Zeitschalter, die rechtzeitig vor Freitagabend für den Schabbat programmiert werden. (Dagegen sind die Schwaben mit ihren fastengebots-umgehenden 'Herrgottsbescheisserle' harmlose Waisenknaben)

Die heiligen Schriften der Juden entsprechen - abgesehen von etwas unterschiedlicher Gewichtung und Sortierfolge, weitgehend dem christlichen Alten Testament. Demnach spielt der Jude Jesus Christus in der jüdischen Religion absolut keine Rolle - wohingegen ihm die Kollegen von der muselmanischen Fakultät immerhin die Rolle des vorletzten Propheten einräumen.

jd: Und das mit der Auferstehung am dritten Tage ist dann Ihr Problem
rk: Ja. Aber wir glauben ja immerhin an denselben Schöpfer
jd: Ja. Aber ihr habt den dreigeteilt.
rk: Ja. Aber auch das ist ja dann nicht euer Problem
jd: Ja. Gott sei Dank nicht
(Heiterkeit)

(Der gemeinhin als gebildet, belesen und spitzfindig geltende Jude neigt dazu, das letzte Wort zu behalten - und da wir hier zu Gast sind, belassen wir's dabei)

Bei solch herzerfrischender Frotzelei kann die theologische Disputation natürlich keine Schärfe oder gar Animosität entwickeln und es wäre sehr zu wünschen, dass solches auch andernorts möglich ist. Gerade auch zwischen den Dogmatikern und höheren Stabsoffizieren beider Religionen.

Das problematische Konzept vom 'auserwählten Volk' jedoch - von nichtreligiösen Organisationen zum unermesslichen Schaden der Menschheit angewandt, wird recht nonchalant mit 'Da beneiden uns die Anderen drum' abgehandelt.

Im Laufe seiner langen Geschichte hat das Judentum so einige Spielarten hervorgebracht, die weit über den Mainstream hinausgehen und von diesem mit hoher Wahrscheinlichkeit als 'a bissele meschigge' eingeordnet werden. Hier wären besonders die Chassidim zu nennen: absichtsvoll weltfremde, wenn auch würdevolle Herren, die mit breitkrempigem Hut, langen Schläfenlocken und dunklen Mänteln zu Unrecht das allgemeine Judenbild geprägt haben. Und die in Israel seit neuestem nicht länger vom Militärdienst befreit sind - welch Realitäts-Schock.

Doch zurück zur Kölner Synagoge: das neoromanische Bauwerk an der Roonstraße wurde 1895 bis 1899 als Nachfolge der zu klein gewordenen, mehr maurisch gestalteten und 1938 unwiederbringlich zerstörten Synagoge an der Glockengasse errichtet. Der Zentralraum ist von vergleichsweise schlichter Eleganz und verfügt über eine separate Empore für die Damen der Gemeinde. Es gibt eine weitere kleine Kapelle und viergeschossige Nebenbauten. Im letzten Krieg schwer beschädigt, wurde die Synagoge 1959 äußerlich fast unverändert neu vollendet. Zur Zeit wird die Tuffsteinverkleidung an der Straßenfront aufwendig saniert.

Unsere jüdischen Freunde machen es sich bekanntlich nicht leicht mit der rituell korrekten Ernährung. Die Vorschriften zum koscheren Essen beginnen bei der Beschränkung auf das Fleisch wiederkäuender Paarhufer, also Rinder, Schafe und Ziegen, definieren bestimmtes Luft- und Meeresgetier als erlaubt oder verboten und regeln verblüffenderweise sogar die rituell einwandfreie Herstellung von Wein. Ein äußerst weites und diffiziles Feld. Und da trifft es sich günstig, dass sich im Gebäudekomplex der Synagoge das einzige koschere Restaurant Kölns befindet, das von der Familie Weiß betrieben wird. Man war zum Imbiss geladen und es gab den berühmten gefilte Fisch in Klößchenform - eine sehr wohlschmeckende Entdeckung. Die Räumlichkeit ist charmant altmodisch und gleicht einem großen Wohnzimmer für etwa 30 bis 40 Personen. Das Restaurant liefert seine Speisen auch aus - im Umkreis von bis zu 100 Kilometern und auch an katholische Gojim (im Singular: Goj, etwas abwertend für 'Nichtjude').

Im Jahre 2005 erhielt die Synagogen-Gemeinde Besuch von unserem damaligen Oberrabbiner Benedictus XVI. Dessen Gastgeschenk, ein prächtiger Foliant mit der Aufschrift 'Codex Vaticanus B' wird in einer Vitrine im Museumstrakt des Untergeschosses aufbewahrt und erweckt also nicht den Eindruck, als würde eifrig darin gelesen. Es handelt sich um die vollständige Bibel in griechischer Sprache. Genauer: um einen Nachdruck des ältesten überlieferten Manuskriptes aus dem Jahre ca. 350.

In jüngerer Zeit, gerade auch während des letzten Gaza-Konfliktes hat es völlig zu Recht scharfe Kritik am Lande Israel gegeben. Einige Unbelehrbare nahmen die Lage in Nahost jedoch zum Anlass, Übergriffe auf Einrichtungen jüdischer Gemeinden in Deutschland zu verüben. Daher steht die Synagoge nun wieder unter ständigem Polizeischutz, was vorher nur am Schabbat der Fall war. Das ist mehr als ein Schönheitsfehler im ach so weltoffenen und toleranten Köln. Wir hoffen auf bessere, entspanntere Zeiten.


***Nachtrag 17.02.2019***
Mehr durch Zufall wurde ich der Dokumentar-Filmreihe 'Bagels & Movies' gewahr, welche letzten Sonntag in der Kölner Synagoge stattfand. Von der an sich erwünschten Anmeldung war in der Hauspostille nichts zu lesen - auch nicht auf der Webseite der Synagogen-Gemeinde. Aber man ist ja hier gastfreundlich. Die irrige Vorstellung eines grandiosen Filmereignisses im wunderbar eleganten Haupt-Gebetsraum (siehe Bebilderung) konnte freilich nur ein meschiggener Goj mitbringen. Stattdessen ging es in den Flaggen-geschmückten sehr nüchternen Vortragssaal. Dass man statt der Untertitel die Hinterköpfe der Vorderleute im Blick hatte, war zu verschmerzen - besonders während des etwas propagandistisch wirkenden Vorfilms, in welchem die veranstaltende Zionistische Frauen-Internationale ihr segensreiches Wirken hervorhub. Jene hat es im Übrigen nicht versäumt, auf allen Sitzplätzen des Auditoriums Handzettel zum Zwecke der Mitglieder/&*innenwerbung auszulegen. Auch vom vergleichsweise avancierten Eintrittsgold: 15 Euro für einen, 30 Euro für alle drei Filmvorträge des Tages geht einiges an die firmeneigene Kindertagesstätte zu Givat Yearim. Natürlich kann man im Nahen Osten schlimmeres anstellen, aber wenn irgendwo 'Zionistisch' draufsteht werde ich auch als Sympathisant des Judentums etwas zurückhaltend, denn:

Der Zionismus propagiert (hier stark vereinfacht) die Sammlung aller in der Diaspora verstreuten Juden auf dem Gebiete eines sagenhaften Eretz Israel (welches weit über die heutige Landkarte hinausreicht) sowie generell die 'Stärkung' Israels. Und das, liebe Freunde, versucht ihr mal schön ohne mich.

So weit, so leicht befremdlich für den arglosen Filmfreund. Gleichwohl war der Saal gut besucht, auch der Rabbi nebst Gemahlin sowie der vollständige Gemeindevorstand wurden begrüßt und dann ging es auch irgendwann los.

It must Schwing! - aus der Feder des anwesenden Filmemachers Eric Friedler ist eine zauberhafte Hommage an Alfred Lion und Frank Wolff, zwei jüdisch-berlinische Emigranten, die im Horrorjahr 1939 nach New York gelangen und dort aus bescheidenen Anfängen heraus das überaus epochal legendäre Jazz-Plattenlabel Blue Note an den Start bringen. Die musikalische Leitlinie ergibt sich ebenso wie der starkdeutsche Akzent dieser heldenhaften Kulturschaffenden aus dem Filmtitel. Historische Filmaufnahmen, Interviews und Animationen werden kombiniert - das Resultat ist nicht nur sehens- und hörenswert, sondern auch recht bewegend (Stichwort: Rassismus in der Musikbranche)

Im Anschluss eine kurze Fragerunde. Vor dem nächsten Film wird das Publico hinausgebeten (wohl auch, damit für die folgenden Aufführungen wieder Werbezettel auf den Stühlen verteilt werden können) Ich nutze den Aufruhr für einen kurzen Gedankenaustausch mit dem sympathischen und bescheidenen Meister Friedler. Und mache hier wie versprochen ein wenig Reklame. Es gibt den Film auch auf DVD. Die weiteren Friedlerfilme des Tages versage ich mir ebenso wie die koscheren Bagels und Kuchen, gilt es doch den sonnigen Restsonntag zu nutzen. Ein bemerkenswertes und teilweise auch überraschendes Erlebnis war dieses :-)

Shalom, und mit freundlichen Grüßen,
Sir Thomas
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veronika n.

, 21.11.2010 Yelp

„Eine alte Synagoge mit einer langen Geschichte. Der große Saal, der für den Gottesdienst genutzt wird, ist sehr schön.
Die Frauen, wie es ...mehr

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Barbara W.

, 03.10.2010 Yelp

„Die Kölner Synagoge ist weitgehend unbeachtet.Mir selber ist sie auch erst aufgefallen, als Papst Benedikt der Synagoge vor ein paar Jahren ...mehr

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Julian R.

, 22.09.2010 Yelp

„Ich habe mal in der Beethovenstraße gewohnt, Ecke Roonstraße, direkt am Rathenauplatz. Von meinem Schlafzimmerfenster konnte ich direkt auf ...mehr

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Aktualisiert am 04.04.2024

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