„Während meines vergangenen Urlaubs unternahm ich an einem verregneten Nachmittag einen Ausflug in das Städtchen Hünfeld.
Ärgerlich war nur, dass ic…h meinen Fotoapparat zu Hause liegen gelassen hatte und so wird es vorerst zu diesem Museum keine Fotos geben.
Das Konrad Zuse Museum befindet sich inmitten der Innenstadt Hünfelds. Von daher ist die Parksituation hier angesichts des knappen Parkraumes etwas schwierig, es sei denn man parkt z. B. am Bahnhof und begibt sich auf einen Spaziergang in die auf einem Hügel über dem Haunetal gelegene Stadt.
Kostenpflichtig ist das Parken in der Innenstadt von Hünfeld übrigens überall.
Untergebracht ist das Museum u. a. in einem alten Schulgebäude am Kirchplatz.
Es ist eines der Konrad - Zuse - Museen, aber es ist dasjenige, welches sich auch im Lebensumfeld des Erfinders des Computers befindet.
Und so verwundert es nicht, dass sich eine ganze Abteilung mit dem Leben und Wirken des berühmten Sohnes der Stadt befasst.
Konrad Zuse wurde am 22.Juni 1910 in Berlin geboren und verstarb am 18. Dezember 1995 in Hünfeld.
In den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte der Ingenieur die erste mechanische, dann 1941 eine mit Relais arbeitende Rechenmaschine - die Z3.
Zuse blieb dran und so entwickelte er ständig neue Typen. In 1949 gründete er in Haunetal - Neukirchen sein Unternehmen die Fa. Zuse.
Wer mehr über die Lebensgeschichte von Konrad Zuse erfahren möchte, findet im Internet genügend Quellen dazu.
Hier in diesem Museum kann man das erste Gerät, welches nicht mit Relais, sondern mit Röhren arbeitete bestaunen - die Z 22.
Zuse war aber nicht nur ein hervorragender Ingenieur, sondern auch Künstler und Maler, wovon ich mich zu Beginn dieses Jahres bereis anläßlich einer in der Wandelhalle des Hersfelder Kurparkes statt findenenden Ausstellung überzeugen konnte.
Dieses Museum ist aber Vielseitiger, als man auf Anhieb vermuten würde, so war ich überrascht, dass es mit dem Lebenswerk Konrad Zuses nicht sein Bewenden hat, sondern für die moderaten 3 EUR Eintritt noch jede Menge mehr geboten wird.
Es gibt eine jagdkundliche Abteilung, welche Fauna und Flora der Region vorstellt.
Gezeigt werden auch Funde aus der Stein- und Bronzezeit,, was für mich von besonderem Interesse war. Besonders beeindruckend finde ich das Exponat des "Mädchens von Molzbach", welches Jahrtausende mit seinen prächtigen Grabbeigaben in einem Hügelgrab schlummerte, bevor es hier hin umzog.
Wie jedes heimatkundliche Museum befasst sich dieses aber auch mit der Geschichte des vormaligen Altkreises Hünfeld.
So wird die Entwicklung der Stadt von einem frühmittelalterlichen Kloster zur Ackerbürgerstadt gezeigt. Auch der große Brand von 1988, der zwei Drittel der Stadt zerstörte wird thematisiert.
Erwähnt wird auch die jüdische Geschichte.
Interessant zu erfahren war zudem, dass das östlich von Hünfeld gelegene Ulstertal als Heerstraße genutzt wurde. Ein liebevoll gestaltetes Zinnfiguren - Diorama zeigt eine Schlacht zwischen Preußischen und Bayrischen Truppen des Jahres 1866 im Quecksmoor.
Auch der vormaligen Deutsch - deutschen Grenze ist eine Abteilung gewidmet. Wie kann es anders sein, denn der Altkreis Hünfeld reichte im Bereich der nördlichen Rhön bis an die Thüringische Landesgrenze.
Weiterhin gibt es sakrale Kunst und Malerei des Heimatmalers Ernst Bräuning zu betrachten.
Auch wenn ich zu dem einen oder anderen Thema, was dort gezeigt wird, nicht unbedingt einen Bezug habe, so gibt es dort doch einige Themen, denen ich um so mehr abgewinnen kann.
So, nun hoffe ich, nichts vergessen zu haben.
Ein Besuch empfiehlt sich für denjenigen, der ein paar entspannte Tage in der Rhön verbringt allemal.
Etwas nervig finde ich nur die eingeschränkten Öffnungszeiten. Man sollte gleich zur Öffnung da sein, damit man ausreichend zeit hat, sich alles anzuschauen, denn zwei Stunden sollte man durchaus einkalkulieren.”
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