Burger Chalet

„Freiburgs Bermuda Dreieck hat nochn Burgerladen bekommen. So langsam gehen den Werbeexperten die Namensideen aus: Burger Chalet...

Was einen Burg…erbräter chaletfähig machen könnte, erschließt sich mir nicht - ist aber bei der Konkurrenz mit royalem Anspruch auch nicht anders. Vielleicht zielt man aber auch auf die Schweizer Devisenbringer ab, denen ein Chalet bei einem Freiburg-Besuch heimatliche Gemütlichkeit suggerieren könnte.

Die hält hier aber sicher nicht lange vor. Drangvolle Enge im schlauchartigen Glaskasten in der Niemensstraße. Als Sitzplätze gibt es nur Hochstühle - so braucht der Kunde weniger Platz in der horizontalen und bleibt auch nicht länger als nötig. An den schmalen Hochtischen wird um jeden Zentimeter gekämpft, gut, daß man überflüssiges wie Besteck und Gläser weggelassen hat.

Schmal und hoch auch der verglaste Kochbereich, in dem gut sichtbar die Patties aus bestem Rindfleisch (Eigenwerbung) gewendet und Brötchen von Bäcker Reiß befüllt werden.

Die Produktpalette ist gut dargestellt und umfasst neben etwa acht Burgervariationen ein wechselndes Tagesmenu, verschiedene Fries (mit Süßkartoffeln) und einen Alibisalat. Alles stimmig.

Bei der Bestellannahme erfolgt eine durchaus charmante Beratung zu Variationen ("2 Patties nur ein Euro mehr" - "wir empfehlen medium..."), nur das aufgesetzte Geduze funktioniert auf deutsch nicht.

Zahlen, Getränk abgreifen und auf die ausgerufene Bestellnummer warten. Die amerikanische Seele des Chalets ruft meine Nummer mit unüberhörbar texanischem Akzent aus. Auf einer nanogenau auf die Tischgröße abgestimmten Porzellankachel erhalte ich einen optisch sehr ansprechenden Burger und homemade Fries - eine Augenweide!

Unfallfrei auf meinem Hochstühlchen zurück - Achtung Stufe! - gibt es kein Halten mehr: Der erste Biss --- hhmmmmer...

Burger perfekt, besser geht es auch bei Five Napkins in NY nicht. Auch die Fritten sind überdurchschnittlich, vertikale Ketchup- und Mayoflaschen mit minimaler Grundfläche passten so gerade noch auf den Tisch und werden dankbar gesqueezed.

Tischdienst des Kunden wie beim großen Bräterbruder, Getränkeflaschen schön in die Kisten sortieren und die Porzellankachel beim Wegräumen nicht anecken!

Fazit: Für knapp zehn Euro sehr guter Lunch, da muß man Abstriche beim Flair akzeptieren. Die Lage im Bermudadreieck paßt zum Konzept - nur der Name, der wirkt so deplaziert wie das das aufgedrängte "Duhu"...” Weiterlesen Text ausblenden