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FalkdS
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17.11.2020
golocal
„Weit ins Oberbarnimer Land sichtbar ist trotz der eiszeitbedingten Umgestaltung zur Endmoräne der Wasserturm von Finow.
Mein erste Gedanke bei dem …Erblicken dieser monumentalen Landmarke aus der Ferne war, da steht ein Bismarckturm, nein steht da nicht, es ist der Wasserturm von Finow.
Er wurde 1917 / 18 erbaut, Auftraggeber war die Hirsch Kupfer- & Messingwerke AG. Der Berliner Architekt Paul Mebes entwarf diesen 48, 60 Meter hohen funktionalen Backsteinbau.
Der verantwortliche / ausführende Baumeister war der hier beheimatete Eberswalder Adolph Rapaport.
Der Turm steht in unmittelbarer Nähe der Villa Hirsch. In deren Garten befand sich ein Wasserbecken, auf dessen Wasseroberfläche sich der Turm wunderschön spiegelte, berichtet der bereit liegende Flyer. Das Becken, dass ich heute gesehen habe ist leider eher ein dreckiger ringsum vermüllter Tümpel, nicht ist von der beschriebenen Schönheit geblieben.
Zum Baustil fand ich, dass es sich um ein „frühes Beispiel des von gotischen Stilmotiven durchsetzten Backsteinexpressionismus“ Deutschlands handelt.
Damit der Wasserturm erhalten bleibt, wurde 2003 der Förderverein „Finower Wasserturm und sein Umfeld e.V.“ gegründet. Gemeinsam mit weiteren Vereinen, wie dem Förderverein Neft und Shalom Hirsch , der Ostdeutschen Sparkassnstiftung und vielen anderen Unterstützung wurde viel Geld und Zeit in die Hand genommen, sodass die Sanierungsarbeiten an dem Turm am 4. Dezember 2007 abgeschlossen werden konnten.
Wir fanden ihn am Volkstrauertag eher zufällig bei einer Runde durchs Land und kamen leider gerade zum Abschluss der Gedenkzeremonie, die unter dem 200 qm fassenden Wasserbehälter stattfand an. Leider war es zu spät, um wenigstens einmal da drunter zu stehen, denn der Turm und das Museum sind coronabedingt geschlossen. So konnte ich auch die Gedenktafeln und das vor der mittigen liegenden Blumengebinde nur aus der Ferne durch das Gitter fotografieren.
Hier ist also auch noch eine Kriegsopferdenkmal, sehr unscheinbar und versteckt, man könnte glatt vorbei gehen, da es von unten gar nicht sichtbar ist.
Plötzlich war dann doch die Tür auf Straßenniveau kurz offen, niemand zu sehen, so konnte ich sogar vorschriftsmäßig maskiert unbemerkt zwei Fotos vom Innenraum / dem Innenleben hinter der großen Stahltür schießen.
Wenn er offen gewesen wäre, hätte ich die 3 Euro für einen Aufstieg, immerhin 261 Stufen investiert um in 44 Metern Höhe einen Blick auf das Finowtal zu haben. Das Wetter hätte gepasst, Sonne ein paar Wolken, nicht zu warm, da flimmert die Luft nicht....
Was ich sehr gut finde ist, dass man hier barrierefrei ran, rein und hoch kommt, für die letzten Meter (261 Stein- und Stahlstufen, die ich gestiegen wäre) gibt es einen Aufzug, der nur von niemandem zu toppende 44 Sekunden für den“Aufstieg“ benötigt.. Dieser wurde am 30. Mai 2011 mit einer symbolischen Übergabe an den Verein übergeben, gemeinsam mit dem geschaffenen barrierefreien Zugang. So haben wir also für später noch ein Ausflugsziel...
Dann sind auch das Museum im Turm und die Messingwerksiedlung (war mal ein eigener Ort) auf dem Plan.
Der am Freitag, 16. Mai 1913 hier gefundene Goldschatz mit seinen 81 Teilen und einer Masse von 2,6 kg (Feingoldanteil 80%) wird wohl von uns unbesichtigt bleiben, er befindet sich leider seit 1945 im Moskauer Puschkinmuseum. Ob er je den Weg zu seinem Fundort zurück finden wird? Vielleicht ist er aber auch jetzt in seiner Heimat, ich denke, dann soll er auch dort bleiben.”
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