„Jeder kennt die Bilder, die durch sämtliche Medien gingen: Britney Spears sitzt im Friseurladen, hält eine Haarschneidemaschine in der Hand und macht …sich die Denkstube nakisch. Die ehemalige Haarpracht fällt zu Boden wie welkes Laub. Man sieht Verzweiflung in ihrem Gesicht, Tränen des Zorns in den Augen, welche wild hin und herflattern. Viele denken, es sei ein Anfall von Wahnsinn, welcher die ehemalige Popqueen befallen hat. Doch ihr habt alle keine Ahnung! Die Bilder von damals zeigen chronologisch die Abwendung eines bevorstehenden Suizids nach einem Besuch in einem Duisburger Haarstudio. Ich bewerte die damalige Tat von Frau Spears als reinen Schutzmechanismus, nachdem sie ihren neuen Haarschnitt begutachtete.
Ich weiß wovon ich rede, ich war schließlich auch dort. Ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen. Es war kurz vor Silvester. Ich war sehr in Eile, da ich für die bestehende Neujahrsfeier noch eine Menge Einkäufe zu erledigen hatte. Und ich wollte pünktlich wieder zu Hause sein, da ich vor der Feier noch ein wenig meinen neuen virtuellen Freund hochleveln wollte. Mein Paps (selbst Friseur in einem Duisburger Nobelschuppen) hatte leider keinen Termin mehr frei, und für eine Fahrt in die Stadt war es schon zu spät. Also schien es mir das vernünftigste, es mal in Hochfeld zu versuchen.
"Guten Tag mein Herr, wie sollen denn die Haare werden?"
"Gleicher Schnitt wie jetzt, halt nur etwas kürzer. Einfach das nachgewachsene Haupthaar kürzen."
Das Ergebnis glich einer Katastrophe. Ich ging hinüber zu Frau Spears und wartete gedemütigt auf die Freigabe der Haarschneidemaschine um es ihr gleich zu tun. So ein großer stämmiger Grobian (ihr Bodyguard??) vereitelte mein Vorhaben. Vermutlich dachte er, ich wäre Reporter oder ähnliches.
Zurück zur Realität, und Spaß bei Seite. Natürlich sind wir uns nie dort im Laden begegnet (sie hatte andere Termine, und konnte uns dieses Jahr nicht besuchen kommen), aber so hätte sich das Szenario abspielen können. Später scherzten wir zwei über den damaligen Vorfall, und unsere Haare sind inzwischen ja auch wieder nachgewachsen 8-)
Wie meine Frisur damals aussah, lässt sich nur schwer beschreiben. Den Schnitt könnte ich notfalls rekonstruieren. Dazu reicht ein herkömmlicher Kochtopf den ich mir auf das Denkstübchen setze. Einmal drumherum schnippeln, und fertig ist die Prachtmatte. Die Kanten wurden nicht richtig abgerundet, weswegen der Schnitt aussah, als wäre die Dame mit einer Papierschere zugange gewesen. Das Dachhaar wurde nicht richtig gekürzt, und die dichte Kopfmatte wurde auch nicht ausgedünnt. Meine Haarpracht wächst (den Genen meiner Eltern sei Dank) so dicht, dass ich ohne Ausdünnen aussehe wie Pumuckl. Ungefähr so muss ich dann wohl auch ausgesehen haben, als ich den Laden verließ. Ich überlegte, ob ich nochmal schnell zwecks roter Haarfärbung wieder zurückgehe, dann hätte ich zu Karneval schonmal eine tolle Verkleidung gehabt. Aber ich überlegte es mir schließlich anders, bis Februar war noch lange hin, und bis dahin hätte ich wohl nochmal nachfärben müssen.
Meine Empfehlung: Finger... aehh... Haare weg! Die Dame kann vielleicht kochen, häkeln und hübsch mit den Augen klimpern, aber von (zumindest männlichen) Haarschnitten versteht sie offenbar nüschts.”
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