„Als ich noch zur Schule ging, war in den Räumen des jetzigen Restaurants ein Milchgeschäft untergebracht. Noch so richtig mit Käse vom Stück, Milch za…pfen -mit der großen Handpumpe- und dann in der großen Kanne nach Hause schleppen. Natürlich nicht, ohne daß die Milch einige Male um die eigene Achse geschleudert wurde, um der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen und der Fliehkraft auf die Spur zu kommen. Ich glaube ich habe damals die kalt aufgeschäumte Milch für den Cappuccino erfunden. Hatte sich aber nicht durchgesetzt. Vorbei! Schon lange. Sehr lange!
Danach war mal Dies und sogar Das dort untergebracht. Nichts was mich interessiert hätte. Dann, später der Wechsel zu einem Italiener. Das Testobjekt, bestehend aus einer Pizza fand nicht unsere Zustimmung. So geschehen vor sieben oder acht Jahren. Jegliches Interesse an dieser Lokalität verloren, achtete ich auch -trotz Umbaumaßnahmen- gar nicht mehr auf das, was dort vor sich ging. Und das obwohl ich fast täglich daran vorbei ging oder fuhr. Es sind nur ein paar hundert Meter von meiner Couch bis zur" italienischen Eckkneipe."
Da muß doch erst ein Bekannter von einem Essen dort berichten, daß wir hellhörig wurden. Das konnte sicher nicht der Pizza-Bäcker sein, der uns die herbe Enttäuschung bereitete. So war es Sonntag abends, als wir uns trauten, die gelobte Lokalität zu inspizieren. Die Umbaumaßnahmen haben sich rentiert.
Äußerlich bereits sehr einladend - mit mediterranen Elementen aufgemotzt, waren wir sehr gespannt, was uns im Inneren erwartet.
Eine freundliche Begrüßung, wie sich später herausstellte, sogar durch den Chef. Glück gehabt, es waren nur noch zwei Tische frei. Eine Reservierung ist in jedem Falle anzuraten. Auch wochentags, wie bei unserem zweiten Besuch festzustellen war.
Jetzt muß man noch wissen, daß sich "italienisch Essen" durch die lieben Enkel eher auf Pizza und Spaghetti - bis auf wenige Ausnahmen- dezimiert hatte. Deshalb waren unsere Erwartungen hoch.
Das Restaurant ist schön gestaltet und verbreitet den schon erwähnten mediterranen Charme auch im Inneren. Wohlige Wärme, leicht gedämpftes Licht, Klinker und Naturstein sorgen für ein tolles Ambiente. Zum Wohlfühlen.
Und die Karte? Wie beim guten Italiener! Und eben dort gibt´s natürlich auch allerlei Aktuelles, was nicht aus dem Gedruckten hervorgeht. Bei unserem zweiten Besuch gab es neben dem hervorragenden, obligaten Antipasta-Teller auch ein vorzügliches Carpaccio vom Schwertfisch!
WOW. Perfekt. (Schade daß ich die Fotos nicht in den Text einfügen kann ;-)
Probiert´s halt selbst ´mal aus. Klasse!
Und wie ging´s weiter? Wieder mit einer Empfehlung:
Spaghetti! Aber was für welche! Und dann auch noch reichlich Trüffel dazu.
Und das Ergebnis? Grandios!
So, mehr wird jetzt nicht verraten. Und damit es ein Geheimtipp beliebt, sagt´s bitte nicht weiter.
Vielleicht noch ein Hinweis. Die Organisation ist teilweise südländisch. Es kann u.U. zu Warteschleifen kommen. Ein, zwei Gläschen Roten und das Problem löst sich.
Von den Chefs gibt es gleich zwei namens M. Auraghe. Und M. gab uns dann noch eine Nuß zu knacken.
M. steht nicht für Mauricio, oder Manfredo, Manlio, Manolo, Manuele, Marcellino. Und auch nicht Mattheo oder Michelangelo. Nein, vielmehr heißen die gebürtigen Marokkaner ganz einfach Mostapha und Mohamed. Und den zweiten im Bunde lernen wir sicher auch noch bald kennen. Wir freuen uns darauf.”
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