Die Wickeder Kirche war am diesjährigen Tag des offenen Denkmals meine erste Anlaufstelle. Da schon von draußen wunderbare… Orgelmusik zu hören war, war mir gleich klar, dass an eine ungestörte Besichtigung nicht zu denken war - und das war auch so. Im Angesicht der andächtig Zuhörenden, blieb mir nur ein zumindest teilweise ungestörter Blick.
Mit der niedrigen Holzdecke wirkt der Raum geschlossen und beschützend. Die modernen, starkfarbigen Fenster bilden zwar einen starken Kontrast zur sonstigen Schlichtheit, passen meiner Meinung nach aber ausgezeichnet.
Als Glanzstück kann man die nah am Eingang unter Glas ausgestellte Alte Uhrschlagglocke bezeichnen. Sie wurde 1578 von Rochus Neiman von Essen geschaffen und wird der Kirche als Dauerleihgabe des Museums für Kunst und Kulturgeschichte zur Verfügung gestellt.
»Bewertung vom 24.8.2014«
Die früher Johannes dem Täufer geweihte Kirche in Dortmund Wickede findet man am Wickeder Hellweg, an der Ecke zur Eichwaldstraße.
Die Grundelemente des Baus stammen aus der Zeit um 1250, am Turm findet man aber Spuren, die auf ein höheres Alter hinweisen. Es handelt sich um eine schlichte Hallenkirche mit zwei Jochen, die denkmalgeschützt ist. An den inneren und ganz besonders an der Außenwand zum Hellweg kann man deutlich erkennen, dass bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Um 1970 entfernte man den spät angebrachten hässlichen Zementverputz und schlämmte die Bruchsteinmauern ein. Meiner Meinung nach entspricht das wahrscheinlich dem früheren Zustand, sieht aber stellenweise unfertig aus (Fachleute mögen mir das verzeihen).
Bis 1560 handelte es sich um eine katholische, reich geschmückte Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht war. Das kann man noch an den Kapitellen und dem Chor erkennen. Im Lauf der Reformation wurde dann viel von dem dekorativen Beiwerk entfernt und der Bau diente als lutherianische Kirche.
Für mich ist die Kirche vom Bau, das heißt von den Proportionen her wirklich angenehm anzusehen, aber sie ist keine von den Kirchen, die mich völlig begeistern. In der Umgebung scheint sie aber durchaus am richtigen Platz zu sein.
Eine Besichtigung wert ist auch das im östlichen Teil des Kirchhofs aufgestellte Gefallenendenkmal, zu dem es aber eine eigene Bewertung gibt.”
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