café drrüsch

„Der "Wahnsinn" hat einen Namen... Café Drrüsch und gehört schon nach einem Besuch zu meinen Favoriten! Es ist eine jener Adressen, die (zurecht) einen… gewissen „Kult-Status“ genießen und keinesfalls sich als keine der „hippen“ zu sein verspricht, ohne es tatsächlich zu sein! Kein Schicki-Micki-Geföhne mit einer gehörigen Portion an schnöseligem Getue! Wenn selbst (nicht mehr aktive) bb-dd (als sie selbst in Flingern gelebt hatte) von diesem Café begeistert war, das will schon was heißen! Von außen kenne ich Café Drrüsch schon seit über 10 Jahren, als ich erstmals die benachbarte Fairhaus erstmals besucht habe, das ebenfalls von der Düsseldorfer Diakonie gehört, habe ich mir stets vorgenommen, es ebenfalls zu tun. Zu den damit verbundenen „Rahmenbedingungen“ komme ich ein wenig später zu sprächen! Wie so oft, zwischen Vorsatz und deren Umsetzung kann eine recht lange Zeitspanne liegen…

In den letzten Jahren hat sich Flingern zu einem sehr angesagten Stadtteil entwickelt, bei dem vieles auf den „Kopf“ gestellt wurde, weil es eine „Aufwertung“ dieser ehemaligen Arbeitergegend gegeben hatte! Damit verbundener „Hype“ hat dazu geführt, dass dieser als „IN“ gilt! mit gravierenden Konsequenzen was die die Mieten und allem, was damit verbunden ist! Das hat dazu beigetragen, dass etliche (vor allem kleinere) Läden dauerhaft schließen mussten und nur wenige „Ausnahmen“, wie das Café Drrüsch blieben erhalten!

Man könnte meinen, dass es sich dem allgemeinen Trend anschließen würde und plötzlich auf „abgehoben“ tun würde. Brr, allein die Vorstellung reicht, dass mich diese bloße Idee frösteln lässt! Im Gegenteil: es ist einer der wenigen Beispiele, wie eine integrative Einrichtung ein Bindeglied in der besagten Gegend sein kann! Mich hat es ehrlich gefreut, dass sich an bb-dd‘s Einschätzung, die sie mir gegenüber vor ca. 5 Jahren mitteilte, sich (scheinbar) nichts geändert hatte! Es sollte „wunderbar normal“ sein und das will in dem besagten Kontext schon was heißen!

Das Café Drrüsch besitzt ein ganz besonderes Konzept: es ist nicht nur eine gastronomische Einrichtung an sich, sondern durch die Einbindung in die Düsseldorfer Diakonie gleichzeitig eine Anlaufstelle für die „Außenseiter“ der Gesellschaft, sowie eine Chance für die dort Tätigen Menschen eine Aussicht auf einen beruflichen „Aufschwung“ bei einer vergleichbaren Position auf den freien Arbeitsmarkt! Im Gegensatz zu diesen „üblichen“ Gaststätten braucht man hier nicht mal an alkoholische Getränke zu denken! Es gehört zu den festen Grundsätzen, die von Anfang an Bestand besitzen! Darauf wird auch auf der hier verlinkten HP hingewiesen. Was alle anderen kalten und warmen Getränke anbetrifft, ist vieles zu haben. Angefangen bei Säften, Softgetränken bis zu Kaffeespezialitäten und Schoki (sehr lecker), die ich selbst bestellt habe.
Vielleicht habe ich die sprichwörtlichen „Tomaten“ auf den Augen, doch auch, wenn es ebenfalls auf der HP steht, dass der Zugang zum Café barrierefrei sein soll, habe ich keinen Aufzug etc., der hinein geführt hatte :-/. Das habe ich mir einfacher vorgestellt, als ich (voll bepackt ;-) ) rein gehen wollte, ohne die dazugehörigen Treppen (auch noch beim Schmuddelwetter) benutzen zu wollen… Vielleicht, wenn es besser gewesen wäre und ich dementsprechend jemanden danach fragen könnte, leider haben sich alle Servicekräfte ins Innere verzogen :-/. Hinterher war es mir nicht mehr die Aufmerksamkeit wert, die damit verbunden gewesen wäre.

Die Einrichtung kann man schon als hochwertig angesehen werden: toller Boden und ein Tresen, das aus unterschiedlichen Hölzern hergestellt worden ist. Eine weitere überraschende Idee ist, dass das Geschirr hinter den Schiefertafeln mit den Preisen sich „versteckt“! Diese sind an Schienen angebracht, die je nach Bedarf, zu der einen oder anderen Seite geschoben werden können! Das habe ich in der Form noch nie an einem vergleichbaren Ort gesehen! Wenn man neben seiner Mahlzeit etwas lesen möchte, ist das gleichwohl möglich!

Das Café Drrüsch bietet (außer Samstags :-/) kleine Gerichte zu ziemlich kleinen Preisen an. Diese wechseln auch, doch auch hier heißt es: solange der Vorrat reicht! Wollte spontan ein bestimmtes Menü bestellen, doch die Bedienung war schneller mit dem Wegwischen gewesen, als ich fertig war mit dem Lesen ;-)! Im Schnitt war keiner teurer als ca. 7 EUR gewesen. Hab hinterher gedacht, als ich meine Nudeln al Rabiata gewählt habe, dass es nicht ausreichen würde, damit ich satt den Raum verlassen kann, doch diesbezüglich habe ich mich ziemlich vertan, denn es blieb sogar ein wenig übrig ;-)!

Den genauen Preis kann ich nicht mehr sagen, was ich ein wenig vermisst habe, war die schärfe die ich damit verbinde, sowie ein bißchen mehr würze im Allgemeinen. Vorweg habe ich eine extrem schmackhafte Tomatensuppe genommen, die einfach perfekt gewesen ist: schön sämig, mit kleinen Stückchen der Hauptzutat, ein wenig Knuffi, wenn ich dran denke, werde ich zum pawlowschem Hund! Einfach KÖSTLICH! Der Gang zur Kachelabteilung ist ebenfalls positiv ausgefallen!

Zum Schluss eine weitere Besonderheit, die ich anfangs versprochen habe: in der heutigen Zeit gibt es (leider) viele Leute, die sich selbst die kleinen Preise, die bei Café Drrüsch verlangt werden, nicht leisten können! Sobald man auf gesetzliche Leistungen angewiesen ist, kann man bei der Diakonie die sog. „faircard“ beantragen. Sollte man diese bereist haben und / oder über den Düsselpass verfügen, verringert sich die fällige Rechnung um 30 % (oder waren es 50 %?- muss bei nächster Gelegenheit nachfragen)! Das macht die Einrichtung so besonders als auch, dass es als Anlaufstelle für Suchterkrankte dient. Von diesen habe ich aber bei meinen Besuch nichts mitbekommen.

Schade dennoch finde ich, dass es ausgerechnet der Samstag sein muss, der als Ruhetag ausgesucht worden ist :-/. Sonst wäre ich längst erneut dort gewesen… Hab vor Ort gedacht, dass man auf der HP eine Liste mit dem regulären Angeboten / Wochenkarte finden würde, leider war es nur mein Wunschdenken gewesen! Dennoch ist es schon einer meiner Favoriten, der hier kein weißer Fleck (den vorherigen „Eintrag“ abgesehen) bleiben darf! Aus meiner Sicht fehlt es noch ein wenig, dass ich es als perfekt bezeichnen könnte, daher finde ich 4 Sterne angemessen!” Weiterlesen Text ausblenden