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Kulturbeauftragte
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19.12.2016
golocal
„Im Leben gibt es Situationen, die sich für immer im Gedächtnis eingraben, die mit bestimmten Bildern / Gerüchen verbunden sind. So musste ich nur die …Augen schließen um mich an jene dreckige Gegend der Stadt zu erinnern, die weit im wilden Osten lag, die dennoch angenehme Erinnerungen in mir hervorrief.
Es war schon etwas besonderes, als ich meinen Opa zu der konspirativen Backstube begleiten durfte, die irgendwo in einer Art Hinterhof zu finden war. Man könnte meinen, dass es ein Geheimtipp gewesen sei, doch dem war nicht so! Wie überall sonst, musste man sich anstellen, hoffen, dass es ausreicht, weil der Satz “So lange Vorrat reicht”, keine leere Floskel gewesen ist! Es war ein alteingesessenes Familienunternehmen, in dem unsere Familie sich zu jahrzehntelangen Stammkundschaft zählen durfte. Mir als Kind / Jugendliche erschien es wie Zauberei, wenn es nur hieß “wie immer”! Jedes mal war es eine schwere Last, wenn die 6-8 ein-Kilo Leiber über die Theke gereicht wurden :-D - bei einer Familie in Stärke einer Fußballmannschaft kein Wunder!
Der köstliche Duft zog sich etliche Querstraßen weit, an den ich an dieser Stelle denken musste, als ich in dessen Nähe gekommen war. Für ein Kind war es stets verführerisch, einfach so rein zu beißen, sodass häufig ein nicht unerheblicher Teil in den wenigen Minuten bis zur Wohnung der Großeltern längst vertilgt war ;-)! An diese Bilder musste ich denken, als ich den Wohlgeruch vor der Bäckerei in Gerresheim vernommen habe.
Ja, bei Terbuyken wird die Tradition richtig gepflegt. Das zeigte sich bei meinem (völlig vergessenem) Besuch an dieser Stelle. Ein Familienunternehmen, vor allem im handwerklichem Bereich, kann sich nur dann über Jahrzehnte, hier dennoch seit 120 Jahren halten, wenn die (Stamm)Kundschaft (wo ich sicherlich nicht dazu gehöre) nicht nur aus Gewohnheit einkehrt, sondern Qualität und Geschmack stimmen.
Wir haben uns lange darüber gewundert, wieso ein Verwandter (trotz eines erheblichen Umwegs) stets nach der Arbeit zu einer bestimmten Filiale nach der Arbeit fuhr, um dort einzukaufen. Bereits vor Jahrzehnten hatte es seinen Preis gehabt! Es war ein Brot, das die Größe eines Wagenrads besass und deren (dm-Preis) bereits 2-Stellig (für ein Viertel! davon) gewesen ist. Wie heißt es so schön, am besten selbst kosten und sich davon überzeugen.
Das habe ich (wie man auf dem Foto sehen kann) bereits getan. Wenn ich ehrlich sein soll, nicht alle Produkte, die ich dort gekauft habe, haben mich zur Gänze überzeugt! Mein Favorit ist, wie man es sich denken kann, das “Jubiläumsbrot” gewesen! Auch, wenn ich immer einen “Hang” zu süßen Sachen verspüre, waren meine Zähne wenig von dem “Knuspertaler”(1,45 EUR) begeistert. Trotz der leckeren Nüsse, erinnerte es in der Konsistenz eher an eine Karamelle, doch um vielfaches mehr Zucker, der drin verarbeitet worden ist.
Erneut ein “Experiment”, das weniger erfreulich für mich verlief, als Anfangs gedacht. Vielleicht sind die Düfte, die durch die Bäckerei Terbuyken und im angeschlossenem Café geweht sind, dafür verantwortlich gewesen, dass ich mehr eingekauft habe, als geplant gewesen ist... Trotz der Kritik an dem einen Produkt, muss ich aber sagen, dass die Quarktasche mit frischem Obst (1,45 EUR) einfach superlecker gewesen ist. So sieht man, dass Ausreißer, sowohl nach oben, als unten möglich sind.
Das mit dem Personal sehe ich eher eine negative, weil trotz der frühen Stunde, (nach einem Arztbesuch) war die Bedienung eher mit sich selbst beschäftigt (schien mir jedenfalls), als kundenorientiert. An einem Markttag scheint sich auch den Andrang entsprechend auszuwirken. Da heißt es, sich in Geduld zu üben, die die Dame hinter dem Tresen scheinbar längst verloren hatte, bevor es so richtig am Tage “los ging”.
Es ist nicht die erste Adresse in Düsseldorf, bei der ich (wie man nicht nur hier gelesen habe - auch andere) nicht wirklich mit der Bedienung zufrieden gewesen war! Der Hinweis, dass frisches Brot NICHT GESCHNITTEN wird, hätte ich mir etwas freundlicher vorgestellt. Der Hinweis auf die jeweiligen Nusssorten kam erst nach mehrmaligen Nachfragen zustande, die von der Bedienung mehr genuschelt als ordentlich Auskunft gegeben. Auch ein Familienunternehmen ist so gut, wie seine Mitarbeiter, die einem bedienen. Diese war wahrlich kein “Ruhmesblatt” gewesen :-(
Nun, da ich meine Kritikpunkte angebracht habe, möchte ich noch ein Gesamtfazit abgeben: Qualität und Geschmack sind wirklich hervorragend, was mir (ein wenig aufgerundet) sehr gute 4 Sterne wert ist. Sauberkeit wirklich hervorragend, doch die Bedienung als solche ist nicht mehr als 2 Sterne wert. Da ich zu selten in Gerresheim bin und seit meinem Besuch sich (theoretisch) etwas am Gesamtbild geändert haben könnte, möchte ich vorläufig nur 3 Sterne vergeben, die mir (trotz der negativen Erfahrung vor Ort) gerechtfertigt erscheinen. Mal schauen, was die Zeit mit sich bringen wird!”
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bb-dd
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22.09.2013
golocal
„Terbuyken ist eine Bäckerkette (immerhin mit 24 Filialen!), die ich ziemlich lange mit Kamps und Konsorten in einen Topf geschmissen und nicht weiter …beachtet habe.
Assoziationen in Richtung "Bäckermeister, im Morgengrauen am Backtrog stehend, liebevoll leckeres Gebäck drechselnd", kamen nicht auf. Läuft man doch täglich an Dutzenden von gesichtslosen Brötchenschmieden vorbei, deren Leistung darin besteht, fertig angeliefertes Teigzeug nebst vielen "E's" in den Ofen zu schieben und wieder herauszuholen. Da fiel mir Terbuyken nicht weiter auf.
Erste Zweifel beschlichen mich, als mir einmal bei einer Besprechung ein ganz und gar köstlicher Kirschstreusel mit Puddingunterfütterung offeriert wurde. Auf meine Frage "Selbstgebacken?" bekam ich dann die Info:"Nö. Terbuyken. Gibt es aber nur Freitags und ist immer ganz schnell ausverkauft."
Das leuchtete mir allerdings ein.
Nun äugte ich im Vorbeigehen schon interessierter in die Terbuyken-Auslagen.
Die nächste Offerte: ein Tortenboden mit Himbeeren, mitgebracht vom Freund, der mir eine Freude machen wollte. Nun kann ich selber überhaupt nicht backen-bin aber natürlich wählerisch wie ein Meisterkonditor und fing gleich an zu nörgeln. Tortenboden (in der Regel durchgeweicht, mit einem ekligen pappigen Beigeschmack und saurem Obst in Glibber) kann ich nicht ausstehen. Ausgerechnet mit so was will man mir eine Freude machen. Wo ich so selten Kuchen esse, und dann kommt der mit Obsttortenboden. Männer.
Zum Glück habe ich doch noch probiert und alles zurückgenommen. Denn dieser Tortenboden schmeckte nach Kuchen, mit "richtigem" Teig gemacht und kein bißchen matschig oder sonstwie fies. "Woher?" "Terbuyken!"
Tja, mittlerweile hole ich da. Fast alles. Es gibt immer wieder neue Leckereien, die nicht nur gut aussehen, sondern auch so schmecken. Das Brot ist teurer als bei Kamps. Aber es ist es auch wert.
Und es gibt doch nichts Schöneres, als mit schokoverschmiertem Gesicht und ein gefühltes Kilo schwerer mit einer guten Tasse Kaffee auf der Couch zu liegen, vollgekrümelt mit Schoko-Muffinresten. Die kommen an das „Original“ aus den Staaten definitiv dran
Das Personal (zumindest hier in meiner Heimfiliale) ist rustikal, aber sehr nett. "Ihr Brot ist schon wieder aus! Rufen Sie doch einfach das nächste Mal durch, wenn sie abends kommen wollen, ich legs Ihnen dann zurück!"
Wird gemacht. Und auf die nächste Himbeertorte freue ich mich jetzt schon..”
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