Leuchtenberg Sauerkrautfabrik GmbH

„Die Produktpalette der Firma Leuchtenberg ist überschaubar.
Was nicht verwundert, denn es handelt sich um eine Sauerkrautfabrik.
Dazu später mehr.…

Das Logo des Unternehmens zeigt eine Burg, was bei mir zu einer ersten Irritation führte.
Denn bei der Suche im Internet nach "Leuchtenberg" bekam ich als erstes Suchergebnis eine gleichnamige Burg und Ortschaft im Oberpfälzer Wald angezeigt.
Von Sauerkraut dort keine Spur, höchstens in den Töpfen der Einwohner, der Restaurants oder im Kühlregal der Geschäfte.

Einige Zeilen in der Suchmaske weiter unten dann das richtige Leuchtenberg.
Sauerkrautfabrik.

Kurz zur Geschichte.
Ursprünglich war die Firma in Neuss ansässig und wurde um 1861 vom Landwirt Josef Leuchtenberg gegründet.
Der baute verschiedenes Gemüse auf seinen Feldern an und beschloß, nicht nur die Umgegend mit den roten und weißen Kohlköpfen zu versorgen, sondern auch in die entfernteren Städte zu verkaufen.
Die Idee , haltbares Gemüse anzubieten, ließ sich am besten mit Sauerkraut erreichen.

Die Geschäfte liefen sehr gut, es konnte erweitert werden. Der Gründer selbst hatte nicht viel davon, denn er starb wenige Jahre später.
Seine Witwe und später seine Söhne übernahmen den Betrieb.
Die Familiengeschichte endete 1906 mit dem Verkauf der Firma an einen Unternehmer namens Josten.
Dieser behielt den bekannten Firmennamen Leuchtenberg bei, wirtschaftete ebenfalls sehr erfolgreich und noch heute ist die Fabrik in Familienhand.

Allerdings nicht mehr in Neuss. Denn ab etwa 2015 gab es Pläne des Bauvereins Neuss, die etwa 1 Hektar große Betriebsfläche zu erwerben und dort ein neues Wohnquartier zu errichten.

Der Besitzer der Sauerkrautfabrik willigte ein und verkaufte das Gelände an den Bauverein. So endete 2017 zunächst die Geschichte einer der ältesten Sauerkrautfabriken Deutschlands.
Aber zum Glück nur für kurze Zeit, denn im etwa 60 Kilometer entfernten Bornheimer Stadtteil Sechtem ( interessanterweise gibt es dort zwei alte Burgen ) konnte eine ehemalige Konservenfabrik übernommen werden und dort die Fabrikation weitergeführt werden.

Anfangs schrieb ich von der begrenzten Produktpalette.
Es sind 3 verschiedene Gemüse, die hier verarbeitet werden.
Am wichtigsten mit rund 10.000 Tonnen im Jahr ist es Weißkohl, der zu Sauerkraut verarbeitet wird.
Dazu kommen dann noch grüne Bohnen, aus denen rheinische "Schnibbelbohnen" werden und Rotkohl.
Die frischen Gemüse stammen ausschließlich aus dem Rheinland, es wird also sehr regional produziert.

Im Handel bekommt man die zwei Sorten Schneidebohnen, Apfel- und Gourmetrotkohl sowie insgesamt 8 Sorten Sauer- bzw. Weinkraut in Folie- bzw. Alubeuteln in Größen zwischen 250 und 700 Gramm, sowie kleine Eimerchen mit 2000 Gramm. Für Großverbraucher werden auch 10-Liter-Eimer abgefüllt.
Ich zahlte für den 2-Kilo-Eimer übrigens moderate 4,05 EUR.

In Sachsen gibt es natürlich auch Sauerkrautproduzenten, aber der von mir bevorzugte stellte leider seinen Betrieb ein.
So probierte ich Sauerkraut von anderen Anbietern und fand bzw. finde das "Leuchtenberg Neusser Sauerkraut" sehr gelungen.
Feinfädig geschnitten, keine Spur von Strunk oder groben Krautblättern. Schön hell in der Farbe, angenehm und nicht zu sauer gewürzt. Sichtbare Gewürze wie Lorbeerblätter, Senf- oder Kümmelkörner fehlen, was aber keinesfalls als Mangel anzusehen ist, denn das kann bei Bedarf alles selbst hinzugefügt werden.
Möhren, wie hier bei uns oft üblich, sind ebenfalls nicht drin.
Das kann man ebenfalls selbst beim kochen ergänzen, indem man dem Sauerkraut fein gehobelte Möhren zugibt.

Ich empfehle Leuchtenberg-Sauerkraut aus Bornheim gern weiter.
Gesundes Gemüse aus rein deutscher Produktion.
Wer es in seinem heimatlichen Lebensmittelladen nicht vorfindet, kann direkt bei Leuchtenberg im Onlineshop bestellen !” Weiterlesen Text ausblenden