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Kulturbeauftragte
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23.10.2018
golocal
„Die Entdeckungen, die ich während des Tages des offenen Denkmals könnte ich eigentlich unter die Überschrift – ein „Kirchentag“ stellen. An unterschie…dlichen Stellen der Stadt habe ich welche zum ersten mal besichtigt, auch wenn meine Wege mich schon unzählige male dorthin geführt haben. Die Stiftskirche St. Peter in der Innenstadt war eine unter ihnen gewesen. Es ist ein (weiteres) Beispiel für die Vorlieben im 19. Jahrhundert gewesen für die „nostalgische“ Sicht auf die Gotik. Hier wirkte es auf mich wesentlich stimmiger, als bei den zuvor vorgestellten. Der Name ist, so habe ich gelesen, ein verweis auf den nicht mehr existierenden Vorgängerbau der Benediktiner Mönche, der erstmals im 12. Jahrhundert eine Erwähnung fand.
1015 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Orden ein Baugrund auf dem die Mönche ihre Klosteranlage errichten konnten. In der Zeit lag es außerhalb der Stadtmauern und nicht wie heute an einer stark befahrenen Straße. Es ist irgendwie schwer vorstellbar, wie es einst ausgesehen haben dürfte, vor allem, weil in den Jahrhunderten danach sich die Gegebenheiten vor Ort mehrmals geändert haben. Nachdem der Bau 1021 vollendet war, sollte es gerade mal etwas mehr als 220 Jahre dauern, bis 1246 die Kirche bereits eine Ruine gewesen ist. Es sollten weitere 65 Jahre vergehen, bis ein weiteres Gotteshaus im gotischen Stil errichtet werden sollte.
Die kommenden Jahrhunderte zeigten in unterschiedlich langen Phasen das gleiche Bild wie das beschriebene: Abbruch, Neubau und das wiederholte sich praktisch bis diese an der Kölner Straße gelegenen St. Peterkirche ein weiteres mal, wie man es jetzt sehen kann, 1886 ein Neubau begonnen wurde. Doch das was man sehen kann, ist in weiten Teilen eine Rekonstruktion aus den Nachkriegsjahren des vergangenen Jahrhunderts. Durch ein Bombenangriff 1944 wurde vor allem das Kircheninnere sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, bei dem das Innere nur noch bruchstückhaft vorhanden gewesen ist.
Die markante Erscheinung mit ihren 2 Türmen prägt das Stadtbild nachhaltig. Das Innere erreicht man durch einige Treppen von der Hauptstraße aus. Laut eigenen Angaben soll es an der Ostseite der Kirche eine rollstuhlgerechte Rampe geben, die hinein führt. Der langgestreckte Schiff der Kirche führt einen bis zu mehren Altären, Skulpturen, die ich fotografiert habe. Einen besonderen Eindruck haben vor allem die Fresken gemacht, die ein bestimmtes, mir unbekanntes Heiligenleben darstellen. Da es vor Ort keine weiteren Infos vorhanden waren, möchte ich es bei einer Erwähnung belassen. Da ich dort auf Blitzlicht verzichtet habe, sind die Fotos ein wenig unscharf geworden, wofür ich mich entschuldigen möchte. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich bessere beisteuern.
Vor dem hellen Hintergrund wirken die religiösen Darstellungen, trotz ihrer farbenfroher Erscheinung nicht so ‚kitschig‘ wie bei den zuvor beschriebenen Kirchen in Bonn. Durch die Tatsache bedingt, dass die Bleiglasfenster erst in den 1960-er Jahren hinzugefügt wurden, wirkt es ein wenig wie ein abstraktes Werk unter denen, die die „Handschrift“ der sog. „Nazarener“ in sich tragen. Jede zeit bringt etwas neues mit sich, was als sehr stimmig auf mich gewirkt hatte. Kann dennoch nicht einschätzen, ob sich nur deswegen ein (zum Teil langer) Anfahrtsweg lohnt. Das soll jeder für sich selbst beantworten! Falls das so sein sollte, möchte ich an der Stelle auf die saisonal unterschiedlichen Öffnungszeiten hinweisen: jetzt in der kalten Jahreszeit (Oktober bis März) sie sich so darstellen, wie hier angezeigt. Bei den restlichen Monaten sind es abends 2 h mehr.
Mir hat die einstige Stiftskirche gut gefallen, auch wenn deren Existenz bereits 1802, lange vor dem Bau dieser zu ende gewesen ist. Ein kleines Mix der Epochen, warum eigentlich nicht! Da erscheinen mir sehr solide 4 Sterne hier angemessen.”
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