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Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus An der Synagoge e.V.

Eintrag gefunden unter: Religiöse Gemeinschaften Bonn
Franziskanerstr. 9
53113 Bonn, Zentrum
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Kulturbeauftragte

, 10.12.2016 golocal

„Es sind “nur” 2 kleine Räume (sowie ein Foyer) innerhalb des Bonner Stadtmuseums (Beitrag kommt noch), die dennoch, nicht nur sprichwörtlich “unter die Haut” gehen. Es ist eine Gedenkstätte, die durch ein Verein ins “Leben” gerufen wurde. Anhand von wenigen Personen, die zuvor nur mit Foto und Namen vorgestellt worden sind, deren “Spuren” innerhalb der Ausstellung weiter nachvollzogen werden können.

Die NS Gedenkstätte ist schon die kleinste, die ich je besucht habe! Dennoch finde ich, dass man sich Zeit lassen sollte, um die vielen Dokumente auf sich wirken zu lassen! Falls sich einige wundern sollten: auch, wenn ich es selbst sehr spät mitbekommen habe, fotografieren ist in den Räumen nicht gestattet!


Wie die Bezeichnung schon verrät, wurde die Adresse bewusst ausgewählt. Unweit der Franziskanerstraße, wo es zu finden ist, stand einst bis zum November 1938 die Bonner Synagoge. Der Verein als solcher existiert bereits seit dem Jahr 1984. Er hat sich zur Aufgabe gemacht die Zeugnisse zu sammeln, auswerten und es soll der Erinnerung dienen an das was geschehen ist. Es ist eine Dokumentation, die den Opfern ein Gesicht verleiht, die sich nicht gegen die Gräuel stemmen konnten.



Es waren nicht nur Bürger jüdischen Glaubens darunter, sondern auch Oppositionelle, kranke, Andersdenkende und sonstige “Außenseiter”. Die systematische “Gleichschaltung” wird an Beispielen aus den verschiedenen Gruppen zusammengestellt. Die Präsentation vermittelt durch alte Fotos, Aussagen, Andenken, welche bewegten Schicksale sich dahinter versteckt haben.


Das ganze ist in 10 Bereiche unterteilt. Es beginnt mit den Wahlplakaten, die die Schreckensherrschaft vorweggenommen haben. Bereits wenige Schritte weiter wird gezeigt, wie die Gesetze dazu missbraucht wurden, um Angst und Schrecken zu verbreiten.


Wie man mit den schwächsten Mitgliedern umgeht, merkt man, welche Dimension das ganze gehabt hatte. Da war der Weg bis zu den Transporten zu den Vernichtungsorten nicht mehr weit :-(. An der Stelle habe ich eine sehr berührende Geschichte, die den Irrsinn der ganzen Zeit widerspiegelt!


Manche Entscheidungen können, wenn sie einmal gefällt sind, nicht mehr rückgängig gemacht werden. Das ist eine Tatsache, die sich kaum leugnen läßt. Erst recht, wenn es schon drum geht, das “richtige” zu tun. Bis zu einem gewissem Zeitpunkt war es den eher reicheren möglich noch auszuwandern. Anhand einer Tafel wird deutlich gemacht, welche Ziele bevorzugt angesteuert wurden. Auf der anderen Seite aber wiesen auch Pfeile in die Richtung der Deportation, die selten ein gutes Ende nahm.

Es zeigt sich hier, was ein paar Tage ausmachen können, wenn man sich zwischen persönlicher Freiheit und Pflichtgefühl entscheiden muss... An Beispiel von 2 Schwestern wird das deutlich gemacht. Das Schicksal der einen, die bei dem Schwerkrankem Vater geblieben ist, war lange Zeit unbekannt geblieben. Die andere, die als erste die Reisegenehmigung erhalten hatte, konnte nach vielen Jahrzehnten auf ein langes Leben zurückblicken, das ihr vergönnt gewesen ist... Durch den Verein konnte ermittelt werden, dass durch eine Einweisung der Vater “Anstalt” ums Leben kam und die Schwester wurde nicht verschont. Bereits 1942 fand sich ihr Name auf einer Liste in einem KZ zu finden und sie dort nach kürzester Zeit ebenfalls umgekommen ist...


2 weitere Bereiche beschäftigen sich mit der Ausgrenzung bestimmter Gruppen, die nicht in das Bild von einem “wertem” Leben entsprachen. Unter anderem bei den Sinti und Roma, als auch die sog. “Asozialen”, zu denen Deserteure, Homosexuelle und zeugen Jehovas gehört hatten. Dahinter stellt sich auch die Frage nach der allgemeinen Rolle der christlichen Kirchen, die sich mal in der Opposition oder stiller Handlanger des Regimes gewesen sind.

Das Stichwort Zivilcourage kann man in dem Zusammenhang nicht außer Acht lassen, denn auch, wenn es wenige sein sollten, haben sie dazu beigetragen (meistens indirekt), dass die Gerechtigkeit doch danach gesiegt hatte.

Den letzten Raum haben wir nicht mehr angesteuert, weil die Zeit zu knapp gewesen ist, bevor das Museum schließen sollte. Dort befindet sich ein Gedenkraum, in dem ein Ort der Erinnerung an die Opfer geschaffen wurde. In schwarzen Rahmen befinden sich Fotos und kurze Biografien der Bonner, die die schlimme zeit nicht überlebt haben.

Die Gedenkstätte ist barrierefrei zu erreichen, auch wenn sie in der ersten Etage des Museums zu finden ist. Dort ist die besagte Sammlung seit 2005 dauerhaft zu sehen. Falls man sich ausschließlich für diesen Teil des Hauses interessieren sollte, kann es kostenlos tun. Es ist aber ratsam es vorher an der Kasse Bescheid zu geben.

Wenn man darüber hinaus auch das Stadtmuseum besuchen sollte, kann ich es bestens ans Herz legen. Die besagte Karte erhält man an der Kasse des Museums für gerade mal 2,50 EUR! Es lohnt sich allemal!


Erinnern heißt sich mit der Geschichte und den Menschen in den jeweiligen Zeiten. Hier ist das wirklich auf sehr anschauliche Art und weise geschehen. Für uns war es der gelungene Abschluss eines tollen Ausflugs, den ich euch nicht vorenthalten möchte. So bekommt diese Gedenkstätte volle Zustimmung und Punktzahl von mir! Auch, wenn es erneut so lang geworden ist, sollte es kein weißer Fleck bleiben!
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