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Kulturbeauftragte
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13.05.2016
golocal
„Blomberg ist definitiv eine Reise wert, auch wenn unser Besuch in der einstigen Residenzstadt nicht nur ins sprichwörtliche Wasser gefallen ist. Das l…ag zum einem an meiner eigenen Schusseligkeit, sondern auch an den äußerlichen Einflüssen, die man als gegeben erachten muss. Es liegt zwar knapp 20 km von Detmold entfernt, doch man muss bereit sein, lange Wege in Kauf zu nehmen, wenn man wie wir ohne Auto unterwegs ist. Doch das ist eine andere Geschichte…
Das heutige Städtchen blickt auf eine über 750 Jährige Geschichte zurück, in der die Lipper Grafen, an einer strategisch wichtigen Stelle die Siedlung errichtet hatten. So kam es, dass Blomberg bereits 1231 erstmals urkundlich erwähnt worden ist.
Die Lage zwischen den Ausläufern des Teutoburger Waldes und der Weser machte den Flecken für den Adel so attraktiv, sodass der Edelherr Bernhard III. zur Lippe es zwischen 1231-55 auf einem Bergsporn (jedoch außerhalb seines eigentlichen Machtbereichs) errichten ließ. Mit der Erteilung der Stadtrechte wurde das Recht auf eine eigene Münzstätte vergeben.
Im Mittelalter gewann Blomberg an Bedeutung durch die Kreuzung wichtiger Handelswege. Der eine führte von Köln über Soest, Hörn in Richtung Osten, etwa im Verlauf der jetzigen Bundesstraße 1. Die andere Straße kam von Frankfurt über Kassel, Nieheim und Steinheim und kreuzte vor Blomberg die Kölnische Straße, um über Seibeck, Alverdis-sen und Rinteln nach Bremen zu führen. Der dritte kam von Thüringen über Höxter, Schieder und kreuzte bei der früheren Molkerei die vorgenannten Handelswege, um über Lemgo, Salzuflen nach Westen zu führen.
In den drauffolgenden Jahrhunderten ist es zu einem kleinen Ort, dessen Glanzzeiten im Dunkel der Geschichte liegen. In der Wende zwischen dem 17./18. Jahrhundert ist es mehr für seine handwerkliche und gewerbliche Leistungen bekannt – Schuhe, Tische, später Holzindustrie machten das wirtschaftliche Leben aus. Doch für mich ist es nur eine Erwähnung am Rand wert.
Wenn man sich in Blomberg umschaut, entdeckt hier und dort zahlreiche Fachwerkbauten, unter ihnen war mir schon das hiesige Rathaus einen eigenen Beitrag wert. Die Stadt hat sich reichlich Mühe gegeben, als alle unter Denkmal stehenden Gebäude in den 1980-er Jahre grundlegend saniert worden sind.
Eine besondere Erwähnung ist sicherlich die Burg Blomberg, in dem ein teures Hotel untergebracht ist. Unweit dessen liegt der schöne Marktplatz mit dem bereits erwähnten Rathaus, sowie der (noch nicht bewertete) „Alheyd-Brunnen“, die man sich schon ansehen sollte.
Von den schönen verwinkelten Gassen mit ihren Fachwerkhäusern haben wir nur die gesichtet, die hier abgebildet sind, doch bei nächstem mal (falls es sich einrichten lässt) nachgeholt. Die einstige Wallanlage, die sich an einigen Stellen erhalten hatte, vor allem in der Nähe der Burg haben wir zwar gesehen, doch bei Dauerregen machen Spaziergänge keinen Spaß.
Eine weitere Besonderheit stellt die ehem. Klosterkirche, die wenige Schritte von den erwähnten zu finden ist. Die Hellenkirche diente bis 1769 als Grablege den protestantischen Edelherrn zur Lippe. Bis der Konvent 1536 aufgelöst worden ist, diente die Kirche in späteren Zeiten als evangelisch-lutherisches Gotteshaus. Dazu an der passenden Stelle mehr!
Blomberg ist klein, dennoch fein, wenn sich einem die Gelegenheit bieten sollte, einfach nur hin. Die überschaubare Größe macht den Reiz des Ortes aus, auch wenn wir nicht alles gesehen haben, zählt es schon jetzt zu unseren Favoriten! Aus dem Grund finde ich 4 Sterne als angebracht.
Ein Hinweis zum Schluss: durch die Lage bedingt, muss man an bequemes Schuhwerk denken, denn die Straßen sind nicht nur (zum Teil) abschüssig, sondern auch gepflastert, was es keinesfalls einfacher macht. Wir ließen uns dadurch nicht entmutigen und haben in Blomberg einige schöne Stunden verbracht, (jedoch anders als gedacht) was ich auch anderen gerne wünschen möchte!”
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