
    
    „Moabit liegt in Berlin weit ab der Touristenströme, aber auch weit ab der Viertel der Reichen und Schönen. Denkt der Berliner an Moabit in der Nacht, …ist er um den Schlaf gebracht ....  
 
Denkt er an Moabit, so denkt er an Knast und Kriminalgericht, an arme Leute und bedenkt denjenigen der zugibt, dass er in Moabit wohnt, mit einem mitleidigen Lächeln .  
 
Hier sieht man nicht die hippen und collen Prenzlbergmütter, deren Kinder ihren Namen tanzen, hierhin verirren sich auch nicht die Schönen und Reichen vom Wannsee, es sei denn sie denken über eine Geldanlage in Form einer Nobelkarosse oder eines Oldtimers nach auf dem Weg zur Classic Remise oder Meilenwerk, wie man das alte umgebaute Straßenbahndepot nennt.. 
In Schlipps und Kragen läuft hier niemand, eher in Trainingsanzug und ausgelatschten Sneakers oder die Mädels mit  Mandelaugen, schwarzem Haar undKopftüchern zu High Heels. Hier sieht man nicht die Glatzen aus dem Südosten oder Nordosten der vereinten Stadt, aber Gülle und Habibi, oder  Kutte und Kalle, die nächtens gröhlend von dem Treff aus einem der Parks oder vom Kiosk nach Hause wanken.  
Hier findet man keinen exklusiven Shop von Cartier oder einen Gourmettempelt, sondern Billigläden und Imbisse zu Hauf und die angeblich größte Agentur für Arbeit Deutschlands. 
Und  auch die in den Ostteilen der Hauptstadt voranschreitende Gentrifizierung geht an diesem Kiez, der jetzt offiziell Tiergarten heißt, vorüber. 
 
Was macht diesen Stadtteil so besonders, wo er so gewöhnlich ist? 
 
Etwas Besonderes ist schon allein der Name.  
Na klar sagt der  Berliner: "det kommt von Moorjebiet".  
Könnte man durchaus meinen, denn Moabit ist eine riesige künstliche Insel, umgeben von Flüssen und Kanälen mitten in Berlin, verbunden über insgesamt  ca. (sag ich mal vorsichtshalber) 25   Brücken nach allen Himmelsrichtungen mit den angrenzenden Stadtteilen. 
 
Wahrscheinlicher ist die biblische Herkunft des Namens, denn hier siedelte  König Friedrich - Wilhelm I, zu beginn des 18. Jahrhunderts  in Frankreich verfolgte Hugenotten an. 
So wie andere  Hugenottensiedlungen  zum Beispiel Getsemane heißen, ist Moabit  möglicher Weise nach dem Garten Moab benannt. Da die Hugenotten französisch sprachen kann die Bezeichnung aber auch von "mon habit" herrühren. 
 
Auch die Lage des Kiez ist und war immer etwas besonderes. Zur Zeit der Hugenottenansiedlung lag sie vor den Toren der Stadt außerhalb der schützenden Mauern. Nach der Teilung der Stadt lag Moabit so ziemlich am Rande und heute liegt Moabit im Herzen der Stadt quasi im Windschatten des Regierungsviertels und ist so gesehen desssen Hinterhof. 
 
Und was macht diesen Kiez l (i)ebenswert ? 
 
Institutionen wie Freddy Leck sein Waschsalon oder die Kneipe zum Stammtisch, nette Berliner Lokale wie den Dicken Engel, wo die einheimischen eher zu treffen sind, als die Touris, hervorragende Libanesische Imbisse wie das El Reda , die Plünläden, in denen man stöbern gehen kann nach Dingen die kein Mensch wirklich braucht, die  über 100 Jahre alte AEG Turbinenhalle, schöne alte Häuser , das Stadtschloss als soziales Zentrum, die "Beuselbrücke" mit der Skulptur "Hähne", die Markthalle, der Westhafen im Norden, das  imposante Kriminalgericht , die Classic Remise.... und und und ... ach seht einfach meine Fotos zu Moabit. 
 
Ja und natürlich die  Menschen wie du und ich , die Originale und  die(Über-) Lebenskünstler, die hier wohnen und arbeiten machen den Kiez auch zu etwas Besonderem .... 
 
Habe ich etwas vergessen?”
    
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