
„Berlin hat so einiges an Museen zu bieten: große und kleine staatliche, kommunale und private Häuser. Neben den bekannten Museen, z.B. auf der Museums…insel, finden sich auch zahlreiche kleinere und Spezialmuseen.
Zu letzteren möchte ich das „Schwule Museum*“ im Berliner Stadtteil Tiergarten rechnen. Ja, die deutsche Hauptstadt als weltoffene und halbwegs tolerante Metropole hat ein „Schwules Museum“, was bei dem recht hohen Anteil homosexueller Menschen in der Stadt auch nicht wirklich verwundert.
Gegründet wurde das Museum 1985 noch zu West-Berliner Zeiten. Damals hatte es seinen Sitz am Mehringdamm in Kreuzberg. Träger des Museums ist der „Verein der Freundinnen und Freunde des Schwulen Museums in Berlin e.V.“, der sich der Archivierung, Erforschung und Vermittlung der Geschichte und Kultur der LGBTQ-Community (lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen) verschrieben hat. Das Museum selbst ist also nur ein Teil der Arbeit.
===Lage===
Seit 2013 befindet sich das Museum in der Lützowstraße im Ortsteil Tiergarten des Stadtbezirks Mitte.
Eine direkte Anbindung an den ÖPNV gibt es nicht. Sowohl die U-Bahnhöfe Kurfürstenstraße und Nollendorfplatz als auch die Haltestellen verschiedener Buslinien sind z.T. etwas weiter entfernt.
Automobile Besucher sollten unbedingt die Parkraumbewirtschaftungszeiten beachten.
Ich nutzte die U-Bahn bis zum U-Bahnhof Kurfürstenstraße. Von dort sind es noch ca. 15 Minuten Fußweg. Ähnlich weit ist der Weg vom U-Bahnhof Nollendorfplatz.
Der Weg war aber nicht sonderlich angenehm. Die Kurfürstenstraße ist als Berliner 24-Stunden-Straßenstrich bekannt. Alle Nase lang bekommt man als Einzelner eindeutige Dienstleistungsangebote („Hallo Süßer …“). Richtig unangenehm waren dann die Balkan-Prostituierten in der Genthiner Straße, die nicht nur in Zweiergruppen auftraten, sondern auch noch ausgesprochen aufdringlich und frech waren.
Das Museum und der Verein befinden sich in einem schmucklosen modernen Gebäude. Es könnte auch ein x-beliebiges Geschäfts- und Wohnhaus in Berlin oder anderswo sein. Der große lila-farbene Schriftzug über dem Eingang und ein Banner auf dem Fußweg verkünden, dass sich hier das Museum befindet.
===Museum===
Das Museum befindet sich im Erdgeschoss des Hauses und umfasst einige wenige Räume. Im Eingangsbereich befinden sich die Kasse und der Museumsshop, in dem es ua. diverse Artikel (Bücher, Postkarten etc.) zur schwul-lesbischen Szene in Berlin gibt.
Der Eintritt kostete 7,50 EURuro (Stand Okt. 2017 / Ermäßigungen möglich, siehe Website).
Wer jetzt ein umfangreiches Museum zum Thema oder sensationell schlüpfriges erwartet, wird enttäuscht sein. Die Ausstellung beschränkt sich auf einige wenige Aspekte zur Geschichte der Schwulenbewegung seit der Kaiserzeit, illustriert mit einigen Bildern bzw. Illustrationen und kaum Exponaten.
Gut gemacht ist der Raum, in dem die Verfolgung von Schwulen und Lesben durch die Nazi’s im III. Reich thematisiert wird. Hier findet man Lebensläufe einiger weniger Betroffener. Hervorgehoben werden Prominente wie z.B. Gustav Gründgens und Marianne Hoppe.
Ich hätte mir hier allerdings auch noch mehr Informationen gewünscht.
Insgesamt ist die Ausstellung sehr textlastig und noch dazu in einem anstrengend kleinen Schriftbild.
Großen Raum nehmen Sonderausstellungen ein. Im aktuellen Fall handelte es sich um homoerotische Werke von Kai Teichert sowie eine Dokumentation über die schwul-lesbische Szene im brasilianischen Sao Paulo mit Fotos und Unmengen Text.
Wegen der erotischen Bildinhalte ist das Museum für einen Familienausflug mit Kindern eher nicht geeignet, aber das ist wohl auch weniger die Zielgruppe.
Trotz der nicht optimalen Lage war das Museum am Tag meines Besuchs gut frequentiert. Ich hätte eigentlich auf Grund des Themas einzelne Besucher oder gleichgeschlechtliche Pärchen erwartet. Dem war nicht so. Der größte Teil der Besucher zu diesem Zeitpunkt waren offensichtliche Hetero-Paare.
===Fazit===
Ich für meinen Teil muss sagen: gut, ich hab‘s mal gesehen. Muss ich aber bei dem Eintrittspreis und der doch recht übersichtlichen Ausstellung nicht nochmal haben.
Mir war‘s nicht tiefgründig genug und vor allem zu textlastig. Wenn ich viel lesen will, gehe ich in die Bibliothek.
Trotzdem ist es natürlich gut, dass es in Berlin mit seiner großen schwul-lesbischen Szene ein solches Museum gibt.
Homophobe Menschen, die es auch bei GoLocal gibt, wird man damit allerdings nicht erreichen.
Fotografieren und filmen im Museum ist verboten. Heimlich gemachte Aufnahmen sollte man nicht veröffentlichen.
Daher gibt es außer dem Bild vom Haus auch keine weiteren Locationfotos.”
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„Das neue Schwule Museum* befindet sich in der Lützowstraße 73, nahe dem U-Bahnhof Nollendorfplatz. (Das Sternchen* steht für die Inklusion ...”
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redbeard
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15.02.2008
golocal
„Im Schwulen Museum kann man seit 1985 erstmals das schwulen Lebens in all seinen Erscheinungsformen besichtigen. Dort wird durch eine Ausstellung, Kat…aloge und Schriften, Filmpräsentationen und Vorträgen das Bild der Homosexuellen heute und in der Geschichte gezeigt. Ob Schwule, Lesben, hetero-, bi- und transsexuelle Menschen, alle können sich die vielfältigsten Materialien von staatlichen Institutionen, aus Kirchen, aus Kunst und Kultur, Lebensäußerungen einzelner Personen, Intimes, Darstellungen sexueller Wünsche und Dokumente aus der schwulen Subkultur anschauen”
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