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Museum im Wasserwerk

Eintrag gefunden unter: Museen Berlin
Müggelseedamm 307
12587 Berlin, Friedrichshagen
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grubmard

, 15.01.2019 golocal

„Das Museum ist nur auf Anfrage im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
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Es gibt Berliner Museen, die liegen zentraler. Selbst in Friedrichshagen liegt das „Museum im alten Wasserwerk“ eher an der Peripherie des Ortsteils im Südosten der Stadt. Zu erreichen ist es gut: Mit dem Auto bis vor die Tür (kein eigener Parkplatz) oder mit der S-Bahnlinie S3 (von/nach Erkner) bis S-Bahnhof Friedrichshagen und dann mit der Straßenbahnlinie 60 bis Endhaltestelle „Altes Wasserwerk“. Es bleibt noch wenige hundert Meter Fußweg und man ist da!

Einzigartig ist das Museum in Berlin, wird hier doch die Geschichte der Wasserversorgung/Abwasserentsorgung Berlins seit dem Mittelalter gezeigt.
Einen eigenen Parkplatz hat das Museum nicht.

Gegründet wurde das Museum 1987 von den damals volkseigenen Wasserbetrieben der DDR-Hauptstadt aus Anlaß der 750-Jahr-Feier Berlins. Nach der Wende von den Gesamt-Berliner Wasserbetrieben weiter geführt, drohte 2014 das Aus. Den Wasserbetrieben war die Unterhaltung des Museums zu aufwendig im Verhältnis zu den eher bescheidenen Besucherzahlen. Zunächst wurden die Öffnungszeiten reduziert, dann Museum im Winter ganz geschlossen und Mitte 2014 drohte die Schließung. Im letzten Augenblick übernahm die „Gesellschaft Berliner Unterwelten e.V.“ die Trägerschaft. 2018 kündigten die Berliner Wasserbetriebe den "Unterwelten" und führen das Museum mit eingeschränkter Zugänglichkeit seit dem 1.1.2019 wieder in eigener Verantwortung.
Zunächst sind umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Museumsgebäuden geplant.
Für die Dauer der Sanierungsarbeiten zieht das Museum in eine historische Maschinenhalle des Wasserwerks im Fürstenwalder Damm um.
Genaueres über die Zugänglichkeit des Museum sollte man unter der Telefonnummer für die Terminvereinbarung erfragen.

Angeboten werden die Dauerausstellung zur Wasserversorgung/Abwasserentsorgung Berlins, wechselnde Sonderausstellung (im Moment „Die Berliner Stadtgüter“) und die Techniksammlung im Außengelände. Ab Mitte 2015 sollen auch Museumsführungen angeboten werden. Außerdem sind geführte Touren durch das alte Wasserwerk mit seinen Langsamsandfiltergewölben und Reinwasserbehältern geplant.

Das Museum befindet sich im ehemaligen Schöpfmaschinenhaus B des alten Wasserwerks und ist, wie das ganze Werk, im neogotischen Backsteinstil erbaut. Das Wasserwerk am Müggelsee, wie es auch genannt wird und das damals vor den Toren Berlins lag, wurde ab 1889 nach Plänen des Ingenieurs Henry Gill erbaut und als drittes Berliner Wasserwerk nach den Werken Stralauer Tor und Tegel 1893 in Betrieb genommen. Das Schöpfmaschinenhaus mit seiner alten Dampfmaschine war bis 1979 in Dienst. 1983 wurde das Ensemble der Schöpfmaschinenhäuser A und B unter Denkmalschutz gestellt. Seit 1993 steht der gesamte alte Teil des Friedrichshagener Wasserwerks unter Denkmalsschutz.

Der Rundgang beginnt mit der Wasserversorgung Berlins im Mittelalter. Damals wurde das Trinkwasser meist aus Ziehbrunnen oder aus der Spree gewonnen und teils in hölzernen Wasserleitungen transportiert. Da es eine Abwasserentsorgung im heutigen Sinne nicht gab, kam es in Berlin bis ins 19. Jahrhundert hinein immer wieder zu schweren Epidemien, z.B. der Cholera. Erst Justus v. Liebig wies Mitte des 19. Jahrhundert nach, daß das angeblich klare und saubere Berliner Brunnenwasser vor Fäkalkeimen und Bakterien nur so wimmelte.

Damals war es üblich, daß Fäkalien und Schutzwasser nachts von sogenannten „Schmutzemmas“ kübelweise aus den Häusern abgeholt und in die Spree entsorgt wurde. Wahrlich ekelerregend war auch die Schmutzwasserentsorgung der Häuser über die sogenannte „Gosse“, die ihrerseits im „Rinnstein“ endete, einer bis zu 80 cm tiefen Abflußrinne zwischen Straße und Bürgersteig, die vor den Häusern mit einer kleinen Holzbrücke überbrückt wurde. Die „Berliner Luft“ hatte damals eine ganz andere Bedeutung, denn „es stank zum Himmel“. Mehrere Choleraepidemien suchten Berlin heim, die letzte 1873. Allein zwischen 1851 und 1867 starben fast 19.000 Menschen an der Cholera. Zur Information der Bevölkerung wurde eine „Cholerazeitung“ herausgegeben.

Die rasend wachsenden Bevölkerung der boomenden Industriestadt Berlin machte es erforderlich, die Wasserversorung/Abwasserentsorgung neu zu organisieren. Ab 1856 wurden mehrere moderne Wasserwerke in und vor der Stadt gebaut. Da die Briten bei moderner Wasserversorgung führend waren, wurde die extra gegründete britische „Berlin Waterworks Company“ mit dem Aufbau der Berliner Wasserversorgung betraut. Der Ingenieur Henry Gill wurde 1853 mit der Bauausführung betraut, trat später in städtische Dienste und blieb in Berlin (Grab auf dem St. Matthäi-Friedhof Schöneberg).

Durch die Bereitstellung von mehrfach gefiltertem Grundwasser und dem Aufbau einer Abwasserentsorgung konnte die Seuchengefahr in Berlin stark eingedämmt werden. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Wasserversorgung stetig modernisiert und erweitert. Auch im 1. Weltkrieg war die Wasserversorgung der Stadt gesichert. Einen gravierenden wirtschaftlichen Einschnitt brachte die Inflation Anfang der 1920er Jahre. Kostete Anfang 1918 der Kubikmeter Wasser noch 15 Reichspfennige waren es am Ende der Inflationszeit Anfang 1924 stolze 210.000.000.000 Reichsmark (in Worten 210 Milliarden) für den Kubikmeter Wasser. Nach dem Währungsschnitt vom 1.3.1924 lag der Wasserpreis dann bei 21 Rentenpfennigen und stieg bis Sommer 1931 auf 25 Reichspfennige.

Die Realisierung einer vernünftigen Abwasserentsorgung dauerte noch länger. Zwar wurden ab 1816 mehrere Projekte zur Situationsverbesserung angedacht, aber erst 1873 wurde durch die Stadtverordnetenversammlung der Bau einer modernen Kanalisation beschlossen, die dann nach Plänen von James Hobrecht ausgeführt wurde. 1876 wurde die erste, Radialsystem III genannte Entwässerungsanlage in Betrieb genommen, der 10 weitere Systeme folgten. Neben Rohren und unterirdischen Kanälen gehörten auch Klärwerke und die sogenannten Rieselfelder am Rande der Stadt zur Abwasserentsorgung. Wie auch heute gabs schon damals die Abwasserentsorgung nicht umsonst. Eine für ein Haus in der Oranienstraße ausgestellte Rechnung zeigt, das 1909 für ein Quartal 64,30 Reichsmark zu entrichten waren.

Der 2. Weltkrieg fügte auch der Berliner Wasserversorgung/Abwasserentsorgung schwere Schäden zu. Durch Luftangriffe und die Kämpfe um die Stadt wurden Wasserwerke, Pumpstationen, Wasser-/Abwasserkanäle und Rohrleitungen beschädigt oder zerstört. Allerdings bemühte sich die sowjetische Besatzungsmacht um eine schnelle Wiederherstellung einer Notwasserversorgung für die Millionenstadt, auch wenn es noch Jahre dauern sollte, bis alle Kriegsschäden beseitigt waren.

Mit der Teilung Berlins kam es auch zur Teilung der Wasserversorgung. Endgültig geschlossen wurden die Schieber mit dem Mauerbau von 1961. Mit einer Ausnahme: als Ausgleich für die Wasserversorgung der der DDR unterstehenden Reichsbahn in West-Berlin durch die Westberliner Wasserbetriebe lieferte die DDR Trinkwasser aus dem Ostteil der Stadt. Nach der Wiedervereinigung erfolgte die Zusammenlegung der Wasserbetriebe Ost und West.

Neben zahlreichen Dokumenten und Infotafeln zeigt das Museum auch Fundstücke aus vergangener Zeit (z.B. einen mittelalterlichen Ziehbrunnen und mittelalterliche hölzerne Rohrleitungen), technische Apparaturen, Werkzeuge, Zubehör – alles mit Bezug auf die Wasserversorgung/Abwasserentsorgung.

Herzstück des Museums sind natürlich die 6 „Stehenden Verbundkolbendampfmaschinen mit Einspritzkondensation“ der Berliner Maschinenbau AG (vormals Schwarzkopff) aus dem Jahr 1893, die nach Umbauten 1909 und 1927 bis zur Stilllegung im August 1979 in ständigem Einsatz waren und die Schöpfkolbenpumpen zur Förderung von Müggelseeoberflächenwasser betrieben:

Leistung: bis 130 PS
Schöpfleistung: 528 Liter pro Hub = 1500 m³ pro Stunde
Schwungrad: Masse 5 Tonnen, maximal 60 Umdrehungen pro Minute

2x täglich wird eine der Dampfmachinen in Bewegung versetzt, allerdings nicht mehr mit Dampf sondern mit Hilfe eines Elektomotors.

Im Außengelände sind weitere Maschinen, Pumpen, Schieber und Teile von Rohren und Kanälen ausgestellt.

Fazit: Ein sehr interessantes Museum zu einem Stück Stadtgeschichte.
Die Ausstellung als solche verdient 5 Sterne, das Museum als Ganzes bekommt wegen der zur Zeit sehr eingeschränkten Zugänglichkeit nur 3 Sterne.
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Informationen

Museum im Wasserwerk

Sie suchen Museum im Wasserwerk in Friedrichshagen? Die vollständige Adresse sehen Sie mit eventuellen Öffnungszeiten hier auf dieser Seite. Sie brauchen diese Adresse häufiger? Dann speichern Sie sich doch Museum im Wasserwerk aus Berlin-Friedrichshagen direkt als VCF-Datei für Ihr digitales Adressbuch mit allen Kontaktdaten. Ganz praktisch sind übrigens die kostenfreien Routen-Services für Berlin: Lassen Sie sich die Adresse von Museum im Wasserwerk auf der Karte von Berlin unter "Kartenansicht" anzeigen - inklusive Routenplaner. Hier können Sie sich mit der Funktion "Bahn/Bus" auch gleich die beste öffentliche Verbindung zu Museum im Wasserwerk in Berlin während der jeweiligen Öffnungszeiten anzeigen lassen. So können Sie gut planen, wie lange Sie zu Museum im Wasserwerk brauchen und wann Sie sich auf den Weg machen sollten.

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