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Biscuitty
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17.02.2014
golocal
„Gestern war mein erster Besuch in diesem von meinen Bekannten als kultig hoch gelobtem Café. Um es vorwegzunehmen: Ich war nicht ungern dort, aber es …wird nicht eines meiner bevorzugten Cafés in Charlottenburg.
Die Langfassung: Wir haben uns zu zehn Personen im Giro d'Espresso verabredet, eine Freundin hat in einem Nebenraum für uns reserviert. Der Raum ist sehr hübsch mit Wandgemälden ausgemalt, wodurch man kein Gefühl der Enge bekommt. Das hätte man sonst unter Garantie, weil es ein winzig kleines Hinterzimmer ist, in das gnadenlos sieben kleine runde Tische und mindestens zwanzig Sitzgelegenheiten (teils lederbezogene Wandbänke, teils Stühle) gestellt werden. Unsere Gruppe war fröhlich und es hat jeder mit jedem versucht, ein Gespräch zu führen. Ergebnis: ohne ein Textil im ganzen Raum (außer denen, die die Gäste am Leibe tragen natürlich...) hallt es unglaublich. Verstehen konnte man sich schlecht, weil die Grundgeräusche ein so hohes Niveau hatten. Wir haben also immer lauter geredet und uns immer schlechter verstanden.
Entgegen unserer Vermutung blieben wir nicht allein in dem winzigen Zimmer, weil in den drei großen Räumen des Cafés wohl alles besetzt war. Die dazu Gekommenen waren aber auch nicht glücklich und blieben nicht länger als nötig.
Weil es so voll war (Sonntag Nachmittag), kamen die zwei Service-Kräfte nicht zurande. Ich war fast eine halbe Stunde in fröhlicher Runde, bis eine Kellnerin mit den Bestellungen meiner Freunde kam. Mich und eine andere später gekommene Frau nahm sie nicht wahr, obwohl wir winkten, weil sie schnell wieder in die anderen Räume musste. Als sie das nächste Mal kam, wollte ich nicht mehr... So habe ich ohne Neid betrachtet, was die Freunde verzehrten: große Tassen wohlschmeckenden Kaffees, Tee mit Beutel extra neben dem Heißwasserbecher (eindrucksvoll viele Sorten auf der Karte), eine unglaublich schokoladig aussehende Pralinentorte, eine Obsttorte. Die ebenfalls gut aussehende Quarkspeise hatte eine Geschichte: Zwei aus unserer Runde hatten es bestellt, sie fragten danach, als die Torten serviert wurden. Auskunft: Ist alle. Und neu machen dauert lange. Ob sie nicht auch Kuchen wollten. Rückfrage, ob unter einer Stunde Wartezeit möglich wäre. Antwort: Nix versprochen, aber mal sehen.
Nur eine halbe Stunde später bekamen die beiden ihre Quarkspeise. Ich gestehe, dass ich mich gefragt habe, was bei deren Zubereitung länger als zwei Minuten dauern soll. Nun ja, es gab einige Obststückchen drauf, das zu schnitzen dauert schon mal eine halbe Stunde ;-)
Wir wurden dann ab 18 Uhr aufmerksam gemacht, dass gleich geschlossen würde. Einer aus unserer Runde stand gleich auf und sagte: "Mein Vater sagte in solchen Fällen immer: Sie haben jetzt genug Luft verbraucht, Ihre Garderobe ist schon auf der Straße." Das war ein tolles Schlusswort für unser Treffen!
Mit klirrendem Kopf bin ich Richtung Auto und habe die Ruhe genossen.
Fazit: Irgendwo zwischen Kult und Krach angesiedeltes Café mit schönem Ambiente und guten Produkten aber gewöhnungsbedürftigem Prozedere. Nicht meins.”
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