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Ev. Kirchengemeinde Genezareth, Neukölln

Eintrag gefunden unter: Evangelische Kirche Berlin
Herrfurthplatz 14
12049 Berlin, Neukölln
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Nocolina

, 02.04.2025 golocal

„Außen Backstein-Historismus, innen Body&Soul-Hyggeligkeit

Auf einem kleinen runden Platz inmitten der Schillerpromenade, einer Grünstreifen-Allee, gelegen bildet die Genezarethkirche das Zentrum des Nord-Neuköllner Schillerkiezes. Für die Touristen, die in Scharen von der U-Bahn an der Hermannstraße zum Tempelhofer Feld strömen, ist sie eine Wegmarke, für viele Anwohner ist der Kirchplatz ein Ort für den Wochenmarkt und Feste, für die wenigsten ist es ein Gotteshaus. In den Zeiten von Mitglieder- und Einnahmeschwund sind die Kirchen dazu gezwungen, die Nutzung ihrer Immobilien und sich selbst zu überdenken. Die Genezarethkirche mit ihrem Umfeld ist ein anschauliches Beispiel für diesen Wandel.

Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Kirche erbaut wurde, war die Lage eine ganz andere. Es war die Dekade des größten Wachstums Neuköllns, damals noch Rixdorf genannt: binnen kurzer Zeit stieg die Bevölkerung auf über 200.000, und die brauchte neben Wohnungen und Schulen selbstverständlich auch Kirchen.

Entworfen wurde die Genezarethkirche von Franz Schwechten (1841-1924), einem der prägendsten Architekten Berlins des Historismus, einem Allrounder für Industrie- und Infrastrukturbauten, Residenzen und Kirchen - die berühmteste ist die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Das kompakt wirkende Gebäude aus zeittypischem roten Klinker ist auf dem quadratischen Grundriß eines griechischen Kreuzes erbaut, der Eingang wird von zwei gedrungenen Türmchen flankiert, gegenüber ist eine flache Apsis vorgesetzt. Vom Turm ist nur noch ein Stumpf übrig, er wurde im Krieg wegen des nahen Flughafens gekappt und später auf ein Geschoß gekürzt.

Beim Wiederaufbau der im Krieg stark beschädigten Kirche blieb das Äußere weitgehend unverändert, das Innere wurde modern umgestaltet. Der große zentrale Raum ist seitdem von einer kreisrunden Empore mit einer Aussparung für den Altarraum umgeben. Hier wurde in den 1960ern ein einzigartiges Kunstwerk installiert, eine 18 m hohe bunte Glaswand des als Grafiker bekannten HAP Grieshaber (1909-1981). Es stellt das biblische Motiv des brennenden Dornbuschs dar und verbirgt die Orgel. Die Fenster der Apsis waren vor dem Krieg aus dem üblichem Buntglas, wurden nach der Zerstörung durch Milchglas ersetzt und später außen quietschbunt im Pop-Art-Stil bemalt. Beim Umbau wich die ursprüngliche Bestuhlung aus festen Reihen einem Halbrund mit Mittelgang vor dem Altar, und im Zuge der Umnutzung wurde sie völlig entfernt.

Die Einwohnerschaft des Schillerkiezes hat sich in den letzten Jahrzehnten radikal verändert, erst durch den Zuzug von Migranten, zumeist Moslems, und nochmals seit der Schließung des Tempelhofer Flughafens 2008. Nun wurde das vormals wegen des Lärms unattraktive Gründerzeitviertel saniert und gentrifiziert. Der Schillerkiez ist jetzt der beliebteste, lebendigste und "bunteste" Kiez Neuköllns und hat immer weniger Kirchgänger.

Die Gemeinde reagierte mit einem modernisierten Angebot: Gottesdienste mit Popmusik, Sing-along, Performance und Tanz, auf dem Boden sitzend und liegend, aber vor allem mit unkonventionellen Angeboten für multikulti, divers und kirchenfern. So wurde einmal jährlich ein Heiratsmarkt veranstaltet - spontane Hochzeit für alle, komplett mit Musik, Torte und Kostümierung. Sogar Drop-in-Tauf-Events gab es. So wollte man den christlichen Glauben als Spiritualität weitgehend ohne herkömmliche Formen für neue Kreise interessant machen.

Im Zuge der Modernisierung erhielt die historistisch-neugotische Kirche zwei flankierende Anbauten. Die schlichten Quader aus Backstein und Glas passen zwar farblich zur Kirche, ihre radikal reduzierte Form zeigt aber den Bruch auf. Der kleinere Anbau beherbergt Büros, der größere ein Restaurant, das früher öffentlich und sehr beliebt war, heute nur noch geschlossenen Gesellschaften zur Verfügung steht, mit einem dafür abgetrennten und umzäunten Teil des Vorplatzes der Kirche.

2020 erfolgte die endgültige Umwandlung der Kirche zu einem für spirituelle, soziale und kommerzielle Zwecke genutzten Raum. Zwar wurde sie nicht entwidmet, aber die für christliche Kirchen typischen und notwendigen Strukturen wie Altar, Taufbecken, Kreuz usw. stehen, sofern noch vorhanden, nicht mehr im Mittelpunkt. Der gesamte Raum wurde als variable Wohn- und Wohlfühl-Landschaft mit Teppichen, Kissen und Liegestühlen gestaltet und mit einer aufwendigen bunten Lichtinstallation versehen.

Jetzt ist die Genezarethkirche ein Eventspace, Gottesdienste mit Predigt, Gemeindegesang, Vaterunser und Abendmahl finden hier nur noch ausnahmsweise statt. Die Orgel, in die hunderttausende Euro investiert wurden, erklingt selten. Sie ist totes Kapital, denn obwohl vom namhaften Orgelbauer Schuke stammend, ist sie so gut wie unverkäuflich, da mehr Kirchen geschlossen werden als Bedarf an Orgel-Erneuerungen besteht. Die Preise für Gebrauchtinstrumente fallen ohnehin gering aus, weil Abbau, Transport und Wiederaufbau horrende Summen kosten, denn Orgeln sind komplex und hochempfindlich: alle Pfeifen müssen demontiert und einzeln verpackt werden.

Für das Programm der Genezarethkirche ist seit 2021 das Innovationslabor "Startbahn" des Evangelischen Kirchenkreises Neukölln verantwortlich. Es erprobt neue Formen des Glaubens, auch jenseits von evangelischem Christentum. Dazu gehören u.a. das "Berliner Segensbüro" und "Spirit & Soul". Das Segensbüro begleitet Geburt, Tod, Heirat und jegliche anderen wichtigen Ereignisse im Leben individuell mit Ritualen. Spirit & Soul offeriert Konzerte, Meditation, Yoga, Healing usw., oft auf Englisch.

Es wird sich zeigen, wie tragfähig das Konzept auf Dauer sein kann oder ob die Eventisierung und Dienstbarmachung der Religion nur als häppchenweise Auffüllung der inneren Leere des modernen entwurzelten Menschen fungiert.
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Biscuitty

, 14.11.2014 golocal

„Ich kenne diese Kirche nicht als Gemeindemitglied sondern "nur" als Konzertbesucherin bzw. neulich als Performerin. Die Geschichte habe ich aus den Infotafeln und einer Broschüre, die zum Jubiläumsjahr 2005 herausgegeben wurde.

Als die Kirche 1905 als unverputzter Ziegelbau mit einem innovativen Grundriss (kein Langhaus, gleich lange Flügel) eröffnet wurde, war die Gegend im Aufbau. Das Gemeindeleben zeichnete sich durch vielfältige Gruppen aus und war sehr rege.

1939-1940 wurde der Turm gekürzt. Durch die Bauarbeiten wurde der Innenraum beeinträchtigt, so dass bis 1942 eine gründliche Neugestaltung der ganzen Kirche stattfand. Das hat nicht lange Freude gemacht, denn am 29.1.1944 wurde die Kirche von Bomben getroffen.

1945 wurde der noch vorhandene Turmrest bis auf Dachhöhe abgetragen, 1948 dann der letzte Teil des Glockenturms zur Sicherung des Flugverkehrs in Tempelhof beseitigt. Jetzt war der "Turm" noch knappe 22 m hoch.

1955 standen nur noch die Außenmauern, es begann der Neubau, der 1956 Richtfest feierte. Es dauerte noch drei Jahre, dann wurde 1959 das Gotteshaus wieder in Betrieb genommen.

Mit der wechselnden Bevölkerungsstruktur kam die Gemeinde sehr kreativ zurecht, die Kirche und die dazu gehörenden Gebäude wurden zu einem Zentrum der Begegnung der Kulturen, Religionen und Weltanschauungen.

Viele Veranstaltungen, Kursgruppen und externe Konzerte bereichern das Gemeindeleben. Ich empfehle einen Blick in Wikipedia, wenn jemand es genau wissen will: http://de.wikipedia.org/wiki/Genezarethkirche_%28Berlin-Neuk%C3%B6lln%29

Meine Erfahrungen mit diesem Kirchenraum sind rundum positiv. Innen ist es modern und ästhetisch, die rund angeordneten Sitzbänke rücken die Anwesenden auch räumlich zusammen und die Akustik ist sensationell.

Die Krypta hat einen kleinen Extra-Altar und sehr schöne Glaspanele, die indirekt beleuchtet wie Fenster aussehen. Sind aber keine, dahinter ist nur Wand. Auch hier: super Akustik.

Emporen und Nebenräume und ein helles Foyer mit Glasfront umgeben den großen Kirchenraum.

An Markttagen findet rund um die Kirche ein sehr lebendiger Öko-Wochenmarkt statt.

Fazit: Eine freundliche Kirche mit großem Engagement und wunderbarer Akustik.
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Informationen

Ev. Kirchengemeinde Genezareth, Neukölln

Ev. Kirchengemeinde Genezareth, Neukölln in Berlin-Neukölln erreichen Sie unter der Telefonnummer 030 62 73 18-0. Während der Öffnungszeiten hilft man Ihnen dort gerne weiter. Sie möchten Ev. Kirchengemeinde Genezareth, Neukölln an Bekannte oder Freunde weiterempfehlen? Sie können die Kontaktdaten einfach per Mail oder SMS versenden und auch als VCF-Datei für Ihr eigenes digitales Adressbuch speichern. Für Ihren Besuch bei Ev. Kirchengemeinde Genezareth, Neukölln nutzen Sie am besten die kostenfreien Routen-Services für Berlin: Lassen Sie sich die Adresse von Ev. Kirchengemeinde Genezareth, Neukölln auf der Karte von Berlin unter "Kartenansicht" inklusive Routenplaner anzeigen oder suchen Sie mit der praktischen Funktion "Bahn/Bus" die beste öffentliche Verbindung zu Ev. Kirchengemeinde Genezareth, Neukölln in Berlin.

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