
„Das Bürgeramt Wedding an der Osloer Straße ist sehr gut zu erreichen. Wenn man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ankommt, kann man sich für eine An…reise mit der Tram (M13/M50), mit dem Bus (125, 128, 150, 255 bis Osloer Str) oder mit der Ubahn (U8/U9) entscheiden). Alle Haltestellen befinden sich in direkter Nähe zur Kreuzung Osloer Straße, an welcher auch direkt das Bürgeramt zu finden ist. Ein geringer Fußweg bleibt dennoch. Vor der Tür des Bürgeramtes sind einige Reihen Fahrradständer aufgestellt, an welchen man sein Rad anschließen kann. Wahlweise kann man auch mit dem Auto anreisen, wovon ich allerdings abrate, da die Parkmöglichkeiten verschwindend gering und der Verkehr äußerst nervraubend ist (zumal dort aktuell noch gebaut wird, was zusätzlich Stress verursacht).
Das Bürgeramt ist barrierefrei zugänglich.
Wenn man keinen Termin hat, sollte man, wie eigentlich in allen mir bekannten Bürgerämtern, so früh wie möglich vor Ort sein, um einen Resttermin zu erhalten. Oft reiht man sich - so hört man - in eine Schlange vor der Tür ein, die sich lange vor der Öffnung des Amtes zu bilden scheint.
Ich gehe lieber auf Nummer sicher und buche einen Termin. Das kann man online und telefonisch machen. Die Buchung erfolgt kleinschrittig, wobei jeder Schritt erklärt wird, sodass auch ein bürgerlicher Laie mit der Buchung zurechtkommt.
Die Eingangshalle des Amtes ist ein langgezogener, breiter Flur, in dessen Mitte sich metallne Stuhlreihen befinden. An den Seiten findet man die durchnummerierten Türen, hinter welchen sich Gruppen- und Einzelbüros finden, an welchen der Termin seitens der Mitarbeiter wahrgenommen wird.
Auch gibt es an einem Ende des Flures eine Informations- und Anmeldestelle. Hier ist die längste Schlange, die sich oft bis zum anderen Ende des Flures fortsetzt. Wenn man früh genug ankommt, kann man dort den ein oder anderen übrig gebliebenen Termin erhalten.
Einmal stand ich dort und habe viel schlechte Laune der Mitarbeiter mitbekommen müssen. Selbst habe ich die Erfahrung gemacht, dass bei gutem und freundlichem Auftreten des Besuchers auch die Reaktion entsprechend ge"echot" wird, sodass es zu einem menschlichen Informationsaustausch kommen kann.
In diesem Bürgeramt gibt es, soweit ich weiß, einen Fotoautomaten. Sollte man also vergessen haben, eigene Bilder anzufertigen oder diese mitzubringen, hat man die Möglichkeit, dies vor Ort nachzuholen. Die "Sitzung" beim Mitarbeiter wird entsprechend pausiert und nach kurzer Zeit wieder aufgenommen.
Um die allgemeine Anspannung aber gering zu halten, sollte man sich vorher ausreichend informieren, welche Dokumente und Papiere für den entsprechend auszuführenden Antrag vorliegen sollten. Dann geht die Arbeit schneller und man kann früher wieder gehen.
Ich habe mal einen Termin gehabt, bei welchem ich vorher online angegeben hab, dass ich einen Reisepass und ein Führungszeugnis beantragen möchte. Nachdem der Termin bestätigt war, bekam ich die Information, dass ich auch einen internationalen Führerschein brauche. Online ließ sich der Termin nicht verändern (ich nehme an, je mehr in der Zeit bearbeitet werden muss, desto mehr Zeit wird pro Termin eingerechnet) und so ging ich auf gut Glück zum Amt und nahm den Termin wahr. Zu Beginn fragte ich, ob ich den internat. Führerschein mit beantragen könnte und erklärte meine vorangegangenen Schwierigkeiten mit der Änderung des Termins. Die Dame wehrte grundsätzlich und wirkte schon bei Beginn meiner Fragestellung entnervt. Ich zog die Frage freundlich zurück und war dankbar für die Zeit, die ich für die anderen beiden Dokumente zugesagt bekommen habe (dadurch verringerte sich ja auch meine Wartezeit).
Gegen Ende des Termins, als ich schon gehen wollte, bat mich die Dame, mich nochmal hinzusetzen. Ich dachte, es sei etwas schief gelaufen und nahm erneut Platz. Sie suchte auf dem Bildschirm herum und klickte wie wild, bevor sie sagte, dass sie mir einen Termin angeschlossen habe, da der Chef nun die Tagestermine freigeschaltet hätte. Sie könne meinen internat. Führerschein also doch ausstellen.
Ich war sehr dankbar und überrascht, dass, entgegen meiner negativ behafteten Vorurteile über die Bürokratie und das Verhalten der dahinter stehenden Menschen, dieser Termin so unwahrscheinlich gut ausgegangen war.
Sofort bemerkte ich auch eine Entspannung, die sich breit machte und die Dame begann sogar, mit mir herumzuscherzen.
Für die Abholung eines Dokumentenausweises (Reisepass, Personalausweis) braucht man keinen Termin, da muss man einfach nur hingehen und in die dafür gekennzeichnete Tür hineingehen.
Insgesamt ein guter Ort, wenn man sich an die bürokratischen Strukturen anpasst, soweit es geht und auch mal einen negativen Kommentar hinunterschlucken kann, der nicht gegen einen persönlich gerichtet war.
Der Flur und die Büros sehen leider etwas trist aus, was die Atmosphäre eines Gefängnisses vermittelt und die Wartezeit nicht schöner macht.”
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