Freibad Friedrichshagen

„Wunderschöner Ort, um den Sommer zu verbringen. Friedrichshagen ist ja ohnehin etwas von der Innenstadt entfernt, hier tobt das wahre Naturleben. Das …Seebad Friedrichshagen ist trotzdem weithin bekannt, wer den Müggelsee kennt, dürfte auch von dem Seebad schon gehört haben.
Tatsächlich ist hier im Sommer relativ viel los, denn es ist urig hier.
Man kommt direkt in den See, hat eine Grünfläche zum Liegen und die Möglichkeit, an verschiedenen Stellen etwas zu essen zu bekommen.
Ganz nebenbei bietet der Müggelsee auch einen fantastischen Ausblick in Richtung Müggelheim, sodass die Fahrt hierher (am besten mit dem Fahrrad!) sich außerordentlich lohnt. Ich kann den Sommer kaum erwarten.” Weiterlesen Text ausblenden

„Saisonale Öffnungszeiten beachten!!

Berlin ist eine Stadt am Wasser. Spree, Dahme und Havel durchfließen sie und Seen gibt es auch reichlich. Und… wo Wasser ist, will der Mensch auch baden, in der warmen Jahreszeit am liebsten in der freien Natur, damals genauso wie heute.

Und so entstanden in der Gründerzeit des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts in Berlin und den umgebenden Gemeinden zahlreiche Badeanstalten an den Flüssen (Flußbäder) und Seen (Seebäder, Freibäder, Strandbäder). Während in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg die Flußbäder fast alle nach und nach geschlossen wurden, erfreuten und erfreuen sich die Badegelegenheiten an den Seen weiterhin großer Beliebtheit.

Das kleine Seebad Friedrichshagen (auch Strandbad Friedrichshagen genannt) am Nordufer des Großen Müggelsees blickt auf über 100 Jahre Geschichte zurück. Es liegt, eingezwängt von gut bürgerlichen Villen, am Müggelseedamm im Berliner Ortsteil Friedrichshagen (Bezirk Treptow-Köpenick).

Ursprünglich befanden sich an Stelle des heutigen Bades noch damals östlich der selbstständigen Gemeinde Friedrichshagen (1920 nach Groß-Berlin eingemeindet) gelegene Felder. In den letzten 20 Jahren des 19. Jahrhunderts verlor der Ort zunehmend seinen dörflichen Charakter und erhielt wegen seiner Lage am Großen Müggelsee den offiziellen Titel eines Seebades (einen Kurpark hat Friedrichshagen bis heute). Das Nordufer des Sees wurde bis zur Höhe des Wasserwerks mit Villen des Großbürgertums verbaut. Lediglich an 4 Stellen blieb der Zugang zum See für die Öffentlichkeit offen: am Müggelpark und 2 kleineren Parks sowie an Stelle des Seebades.

Das heutige Seebad besteht aus ursprünglich 2 Grundstücken. Eines wurde 1888 mit einer Villa bebaut, die kurze Zeit später zum Restaurant „Wilhelmsbad“ umgebaut wurde. In den folgenden Jahrzehnten war das „Wilhelmsbad“ ,1910 in „Müggelsee-Casino“ umbenannt, ein beliebtes Ausflugslokal mit Gartenterrasse, Kegelbahn und Saalbau, in dem ua. Großveranstaltungen, Konzerte und Theateraufführungen stattfanden. Außerdem hatte das Restaurant Anlegemöglichkeiten für Ausflugsdampfer und Boote.

Neben dem Restaurantbetrieb verfügte das „Wilhelmsbad“ auch über eine eigene Herren- und Damenbadeanstalt. Daneben gab es auf dem östlichen Nachbargrundstück ein öffentliches Gemeindebad (ab 1920 Städtische Badeanstalt). Nach dem Tod des letzten Besitzers des „Wilhelmsbad“ konnte Berlin 1929 auch dieses Grundstück erwerben und mit der Städtischen Badeanstalt zum öffentlichen Seebad/Strandbad Friedrichshagen zusammenlegen.

Hier heutiges Aussehen als Stufenanlage erhielt das Bad bei Umbauarbeiten in den 1950er Jahren. Auch die Bauten des Restaurants erfuhren umfangreiche Veränderungen. Die einstige Restauranthalle von 1909 wurde zum Umkleide- und Sanitärgebäude umgebaut. Das älteste Gebäude ist der heutige Imbiss. Aus der einstigen Dampfer- und Bootsanlagestelle ist ein Steg zum Sonnenbaden geworden, an dessen Spitze der Aufsichtspunkt des Bademeisters steht. Ein Sprungturm mit 1m-, 3m- und 5m-Brett steht separat einige Meter davon entfernt im See.

Das kleine Bad ist vor allem Anziehungspunkt für jung und alt aus Friedrichshagen. Aus Mangel an Schwimmhallen haben hier auch Generationen von Schülern aus Friedrichshagener Schülern in der Badesaison das Schwimmen gelernt.

Nachdem sich das Land Berlin vor einigen Jahren als Betreiber zurückzog, war das Seebad kurze Zeit geschlossen, bevor es die AKLW GmbH als Pächter übernahm und nun für die Allgemeinheit gegen Eintrittsgeld (4 EUR Erwachsene) weiter offen hält.

Gegen neugierige Blicke von der Straße ist das Seebad durch die straßenseitige Bebauung geschützt. Zur Schifffahrtsfahrrinne des Müggelsees besteht ein mehr als ausreichender Sicherheitsabstand. Es wird ein durch Bademeister abgesicherter Badebetrieb durchgeführt. Der Flachwasser-/Nichtschwimmerbereich ist relaiv klein, da der Seeboden recht schnell abfällt.

Das Seebad ist außerdem Anlegestation für Floßfahrten mit Entdecker- und Stadtflößen von „floss&los“. Und es war Dreh- und Spielort der Komödie „Hai-Alarm am Müggelsee“ von Leander Haußmann.

Im Winter wird auf der Liegewiese eine Kunsteisbahn angelegt, da der Müggelsee nur selten so zufriert, daß man ihn gefahrlos betreten kann.” Weiterlesen Text ausblenden