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Ein golocal Nutzer
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02.08.2012
golocal
„Sarah Wiener hat vor ein paar Tagen in allen erreichbaren Medien in ihrer bekannten großkotzigen Art getönt, es gäbe in Berlin kein ordentliches Brot.… "Ich habe mich schon vor Jahren geärgert, dass ich in Berlin kein gutes Brot bekomme."
Das ist natürlich totaler Quatsch, gerade Berlin bietet wohl wie keine andere Stadt eine Vielzahl unterschiedlichster hervorragender Brote. Selbst für Süddeutsche und Ösis mit ihrem bizarren Brotgeschmack bieten Beumer&Lutum, Soluna, der Schwabenbäcker Sporrys und nicht zuletzt die Münchner Hofpfisterei ein breites Sortiment gewürzter, trockener Brote. Die Münchner Brote werden täglich halbgebacken nach Berlin gefahren und dann in Neukölln ein zweites Mal fertig gebacken. Sie heißen trotz der weiten Reise Ökobrote...
Allein 4 große Biobäckereien schaffen ein breites, zum Teil wirklich herausragendes Brotsortiment und ich kenne mindestens 10 ganz großartige Handwerksbäcker in den verschiedenen Kiezen.
Also, Berlin hat dringend auf "Wiener Brot" gewartet.
Die Unternehmerin und Fernsehköchin hat für das Handwerkliche den interessanten östereichischen Bäcker Helmut Gragger verpflichtet, der selbst oder mit Personal die Berliner Produktion anschieben soll. www.gragger.at
Bereits eine Woche nach der Eröffnung habe ich trotz über 30 Grad keine Mühen gescheut um GoLocal auch diesen Platz zu schenken. Der kleine, hübsche Laden liegt im touristischen Epizentrum Oranienburger Straße und dort kann nicht viel schief gehen. Da sind die Touris und potente Mitte-Bewohner und Büroinsassen und der Kilopreis von irgendwas völlig irrelevant.
Am Donnerstag um 14 Uhr war der Laden schon recht abgegessen, es lag nur noch ein halbes Brot da! Glücklicherweise das weitgehend ungewürzte "Kernbrot", ein Roggenmischbrot, denn gewürzte Brot mag ich nicht.
"Im Fenster stehen auch einige Torten und Kuchen, die offensiv selbst gemacht aussehen .... " schreibt Frau Binder im Tagesspiegel.
Tartes und andere Kuchen gab es noch, auch die "Topfentascherl", von denen ich eines schon auf der Reise vertilgte. Der Hunger war groß, die Qualität gut, aber nicht besonders, etwas zu trocken und etwas zu zimtig für meinen norddeutschen Geschmack. Das zweite Teil im Büro rutschte mit Kaffee viel besser. Für mein ganzes Testsortiment habe ich 10,10 Euro gegeben, das ist in Ordnung und üblich. Ein Kilo Brot kostet 5 Euro, das ist viel, aber wenn es schmeckt, auch in Ordnung. Ich will ja gar nicht mit meinem Lieblingsbrot vergleichen, das unter 4 Euro kostet.
Das "Kernbrot" schmeckte sehr gut, hatte eine sehr schöne rösche Kruste, dunkel mit deutlichen Röstaromen. Die Krume war saftig und gleichmäßig. Die Körner störten nicht weiter und schmeckten auch nicht vor. Ein empfehlenswertes, schön "feuchtes" Brot, das mir besonders mit Butter geschmeckt hat. Damit ist ein Spitzenplatz im Berliner Brot-Olymp gesichert.
Die Flûtes und das kleine Mohnweckerl waren allerdings enttäuschend trocken und gänzlich ohne einen Geschmack, für mich fehlte selbst Salz. PAPPE! Die sahen viel, viel besser aus aus sie schmeckten und werden bei uns zu Semmelmehl verarbeitet.
Das kleine Vintschgauer schmeckte so wie es schmecken muss, aber ich mag es ja nicht so gern, Anis und Co. bleibt bei uns außen vor.
Da werde ich noch mal den Kuchen testen müssen und natürlich noch mal ein anderes ungewürztes Brot. Es bleibt spannend.”
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