„Seit Jahrzehnten ist Familie Milioslosa in Bad Hersfeld ansässig und hat viele Stammkunden. So herzlich wurden jedenfalls einige der nach uns eintrude…lnden Gäste empfangen.Ich für meine Person muss allerdings gestehen, dass ich schon seit ca. 15 Jahren dort nicht mehr gegessen hatte. Auch wir wurden trotz hektischer Betriebsamkeit am Abend sehr freundlich empfangen und hatten mehr Glück als die nach uns Erscheinenden, dass wir noch ein gemütliches Tischchen für zwei Personen erhaschen konnten.Eine niederländische Reisegruppe hatte gerade das Lokal okkupiert - Übernachtungsgäste des sleep & go, welches sich den Eingangsbereich mit dem Restaurant teilt.Wenn man das Restaurant betritt fühlt man sich sofort wohl. Mancher mag die nachempfundene Grotte mit dem künstlichen Miniteich und dem plätschernden Brunnen kitschig finden. ich bin aber der Meinung, dass es beim Kroaten wie Kroatien, beim Italiener wie Italien und beim Cinesen, wie China aussehen sollte - wenigstens sollte die Einrichtung des Lokals dem landläufigen Klischee entsprechen. Too much sind allerdings die Staubfänger in Gestalt von künstlichen Blumen wie aus der Schießbude, die als Sichtschutz zu den abgemauerten Nachbartischen bieten sollen.Das mit dem Sichtschutz klappt ja einigermaßen, aber nicht die Sache mit dem Schallschutz.So kamen wir in den Genuss sämtlicher Familenerkrankungen eines gewissen Herrn D. aus B. H. und was sein behandelnder Psyhologe Herr Dr. S. dazu meinte .... ja selbst der Rest der Familie war kränkelnder Natur.Am liebsten hätte ich mit Nähkastchengeschichten aus der Gerichtsmedizin oder der forensischen Psychiatrie dagegen gehalten, gemischt mit ein wenig Täterprofiling und parapsychologischen Erscheinungen, aber ich konnte mich gerade noch zurückhalten in Angedenken der Nackenhaare und der Magennerven meines Begleiters.Wir gehören nicht zu er Sorte Menschen, denen lange Ohren wachsen, wenn andere sich unterhalten. Auch bevorzugen wir Smalltalk in der Öffentlichkeit statt das Ausbreiten intimster "Neuigkeiten".Mein Begleiter - seines Zeichens Preusse - und meine Wenigkeit hatten da wenigstens eine kurzweilige Wartezeit bis unser Essen kam, wurden wir doch ungewollt Zeugen des lautstarken Lamentos vom Nachbartisch, wofür der Wirt ja nichts kann.Zudem nudelten wir uns am Salatbuffet, um den ersten Hunger zu vertreiben und warfen einen Blick in die Zeitung von gestern.Zunächst wurden die Reisebus - Gäste abgefüttert .. mit schnöden Schnitzeln, die an uns vorbei getragen wurden, bevor wir unsere Fleischeslu... ähem das war falsch ...Lust auf Fleisch befriedigen konnten. Die 40 Minuten vergingen fast wie im Fluge, waren wir doch angesichts der Zahl der Gäste auf Warten eingerichtet. Schon bald nach der Ankunft hatten wir aus der umfänglichen Karte kroatischer und europäischer Spezialitäten einen Grillteller für den Herren und Pola -Pola ( auf deutsch halb und halb -Cevapcici und ein Fleischspies) für die T- Rex - Dame ausgewählt.Geschmacklich entsprach das Essen unseren Erwartungen, die man an kroatische Küche hat.Von der roten ganz leicht scharfen Paprikapaste, die in einem kleinen Schälchen gereicht wurde, konnte ich gar nicht genug bekommen. Das Fleisch war stellenweise etwas zäh, Stellenweise etwas knorpelig, wofür der Wirt dann sehr wohl etwas kann. Immerhin verleiht dies - zweckoptimistisch betrachtet - den Speisen zusätzlich etwas Rustikalität, die Pommes okay und der Duvjecreis ein wenig lasch.Zur Entschädigung (?) gab es zum Abschluss einen Julitschka aus einem kleinen birnenförmigen Fläschchen - was wohl die Ausnahme war, denn bei einem späteren Besuch gab es das nicht. (Etwa, weil wir das nicht brav aufgegessen haben ? Nun, meine Tochter ist und bleibt nun mal eine notorische Resteaufdemtellerlasserin).Der Anfangs umsichtige Service schwächelte zu letzt erheblich, übersah man beflissentlich unsere flechentlichen Versuche Blickkontakt zu erlangen.Aber schließlich und endlich konnten wir dann doch noch zahlen.Geht man nach dem Sprichwort "Wie das Klo so die Küche" , dann ist alles chic, modern und sehr schön sauber.”
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