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Kulturbeauftragte
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24.10.2013
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„Soll man einer Legende trauen, kann man das überhaupt? Es heißt, dass der Heilige Bonifatius persönlich dafür verantwortlich war, dass dieser Ort (bes…ser gesagt sein heutiger Stadtteil Raumland) entstand, denn er soll dafür gesorgt haben, dass dort eine Kirche errichtet wurde. Doch ich halte es für unwahrscheinlich, die meisten Forscher auch!
Bad Berleburg ist erst seit 1971 als Kurort anerkannt, doch die Geschichte weist viele Jahrhunderte zurück! Sowohl das Geschlecht, das bis heute das Schloss bewohnt, über das ich heute schreiben möchte, reichen viele Jahrhunderte zurück! Die Familie Sayn-Wittgenstein-Berleburg kann auf eine Familiengeschichte zurückblicken, die sich bis ins 13. Jahrhundert zurück verfolgen lässt. Einer dieser Vorfahren, Siegfried I. gegründete dieses Ort.
Das Schloss selbst blickt auf eine Geschichte von über 750 Jahren zurück und die Familie ist immer noch die selbe, die man dort vorfinden kann zwar eine andere Linie: wegen fehlender männlicher Nachkommen erloschen, doch Blut ist bekanntlich dicker, als Wasser, deshalb ist die Kontinuität gewährleistet.
Auch, wenn man es heute erreichen möchte, ist es gar nicht so einfach, denn das beschauliche Sauerland (besser nach dem Geschlecht, das es über Jahrhunderte prägte als Wittgensteinerland bekannt ist) führen die Wege zwar durch malerische Ecken dieses Landstrichs, doch da muss man reichlich Zeit mitbringen!
Wenn man denkt mit ÖVPN geht es schneller, da braucht man genügend Sitzfleisch, wie man das allgemein formuliert oder man muss selbst für genügend Ablenkung sorgen, damit die Langeweile nicht schon auf dem Weg übermannt... Doch sind diese Hindernisse bewältigt, wartet erst ein kleiner Hügel darauf, dass er bezwungen wird.
Man kann sich Anhand der Schilder, die zu der benachbarten Jugendherberge führen, orientieren, wenn man den Ort endlich erreicht hatte.
Doch bevor man sich freuen kann, die Strapazen hinter sich gelassen zu haben, soll sich erst mal schlau machen, ob das alles nicht für die Katz war, denn es ist schwierig allgemeine Aussagen über die Öffnungszeiten des Schlosses abgeben zu können, denn wegen dieser Sehenswürdigkeit fährt man überhaupt hierhin und selten nur wegen der Aussicht während der Fahrt! Aus diesem Grund am besten auf der Homepage nachschauen: http://www.wittgenstein-berleburg.net/familie-schloss/oeffnungszeiten/
Wenn man all diese Schritte befolgt hat, steht dann kein Hindernis im Weg, der uns von einem Besuch trennt. Vor der Kulisse des Rothaargebirges erstreckt sich dieses Gemäuer, das von zwei Türmen flankiert wird. Der Vorhof ist an drei Seiten bebaut und durch den Mittleren gelangt man hinein. Bei meinem einzigen Besuch vor über 10 Jahren musste man den Eintritt bei unserem Führer entrichten, nach längerer Suche habe ich den Preis (aktuell) raus gefunden es beträgt gerade 5 EUR, da es sich um Privatbesitz handelt ist es sehr wenig!
Schon in der repräsentativen Eingangshalle merkt man, dass der BesucherIn von Vorhinein in eine repräsentative Welt geführt wird, denn an den Wänden hängen Jagdtrophäen, die Bodenfliesen in Schachbrettmuster geben ein Kontrast zu der dunklen Vertäfelung und dem geschnitztem Geländer. Da hat man schon schnell den Satz „noblesse oublige“ auf den Lippen und hat damit auch recht und schon stellt sich der ganze Körper auf das was noch kommen mag, wenn es unten schon so vielversprechend anfängt.
Die meisten Innenräume wurden im laufe des 18. Jahrhunderts verändert, sodass sie überwiegend im Rokokostil ausgestattet sind. Wie man sich so ein Ort vorstellt, dürfen die Portraits der Urahnen nicht fehlen, die über Jahrhunderte hier gelebt haben.
Bei der Führung ist sicherlich der Raum am interessantestem (in der 1. Etage!), wo die alten Kutschen mit „Personal im Livree“ ausgestellt sind, sowie das teure Porzellan in den Vitrinen. Es ist kaum vorstellbar, wie es dort gekommen ist. So weit ich mich entsinnen kann, werden die repräsentativen Räume in dem Schloss gezeigt und die befinden sich auf der besagten Etage.
Das alles ist sehr gediegen und besitzt Stil, deshalb kann ich ein Besuch bestens empfehlen, doch bevor man den Ort verlässt soll man noch sich den Park mit der Orangerie anschauen, denn dort kann man sich trauen lassen. Die Termine erfährt man bei Standesamt, doch man muss sich mehrere Monate im Voraus anmelden, um einen der wenigen Termine zu bekommen!
Das Schlossensemble wird auch als Kulisse genutzt unter anderem für Konzerte, Weihnachtsmarkt oder aber auch andere Veranstaltungen, bei Interesse auf der genannten Adresse nachschauen.
Wenn man in diese Gegend kommen sollte, kann ich ein Besuch wirklich nahe legen, denn wo bekommt man besser gelebte Wohnkultur erleben, als in solchen familiär geführten Häusern selbst, also nichts wie hin...
Leider habe ich keine Fotos davon machen können, weil an dem Tag wie aus Eimern geschüttet hatte und mir es aus diesem Grund verkniffen habe, kann sein, dass jemand es beisteuern kann!”
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